Aggro-Pop, Folklore und Klänge des Protests
Ausstellungen in unruhigen Zeiten
Innenstadt - (ha). Mit einem gewohnt breitem Spektrum zeitgenössischer Kunst
präsentieren sich die Galerien in der Westpassage des Ebertplatz
zwischen feministischen Russian-Aggro-Pop (bis 4. April, Gold +
Beton), in Vergessenheit geratenen kurdischen Traditionstänzen mit
politischem Hintergrund (bis 10. April, Mouches Volantes), rotierenden
Luxusgegenständen und floralen Verschlüsselungstechniken (bis 21.
März/16. April, Labor).
Die Projekte von Polina Korovina, Havin Al-Sindy, Karosh Taha, Sabine
Weber, Frida Schubert-Steingraeber sowie Studierenden der Alanus
Hochschule für Kunst und Gesellschaft Bonn sind in den Schaufenstern
sicht- und erfahrbar.
Derweil wirft die Umgestaltung des Ebertplatzes einen Schatten auf die
Performances: Die ursprünglichen Planungsvarianten einer ebenerdigen
oder bestandserhaltenden Lösung wurde durch einen Änderungsantrag
von SPD und FDP im Stadtentwicklungsausschauss auf die ebenerdige
Version reduziert, die einen Abriss und die Verfüllung des
bestehenden Platzes vorsieht. Im Stadtrat geht es am 23. März um das
Thema.
„Man darf nicht die Basis der Stadtgesellschaft übergehen und die
Kultur zerstören. Wir haben es satt, dass die Politik sich heimlich
durch die Hintertür einschleicht und Entscheidungen trifft, die unser
jahrelanges Bemühen um eine Aufwertung des Platzes übergeht“,
erklärt Meryem Erkus von Gold + Beton. „Wir sind deswegen total
demotiviert. Hier wird nicht nur die Kultur, sondern auch das Ehrenamt
mit Füßen getreten, denn wir sind hier aus Liebe zur Kunst
tätig“, sagt Mouches Volantes-Kurator Ihsan Alisan. Infos auf
www.labor-ebertplatz.de,
www.goldundbeton.de
sowie
www.mouchesvolantes.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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