Wildpinkeln und Gewaltausschreitungen
Auswüchse des Karnevals diskutiert
Innenstadt - (ha). Die SPD-Initiative „Lobby für die Südstadt“ hatte nach
den Geschehnissen des diesjährigen Sessionsauftaktes zum ersten
Bürgerforum über die Zukunft der Karnevalsfeierlichkeiten geladen.
Neben interessierten Bürgern konnte Moderator Karl-Heinz Walter
Gäste aus der Politik, der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB),
der Polizei, Vertretern von Karnevalsvereinen sowie der Gastronomie
begrüßen.
Einig waren sich die Anwesenden in der Feststellung, dass die
Auswüchse des Feierns bereits seit langem den Bogen überspannt haben
und dem Wildpinkeln, Vermüllen sowie den Gewaltausschreitungen
Einhalt geboten werden müsse.
„Die Ereignisse des 11.11. rund um den Chlodwigplatz sind uns noch
frisch in Erinnerung. Sie haben viel Kritik ausgelöst. Diese Probleme
sollen sich nicht wiederholen. Die nächsten Feierlichkeiten sollen
besser und vor allem entspannter ablaufen. Wir wollen so viele
Beteiligte wie möglich, ob Interessenvertretungen, Einzelhandel,
Gastronomie, Vereine, Bürger aber auch die Verwaltung, Polizei, AWB
und den organisierten Karneval zusammenbringen, um Lösungsansätze zu
entwickeln“, erklärte Ratsmitglied Walter das Ansinnen des Forums.
„Die Auswüchse haben neue Dimensionen angenommen. Erstmals musste
das Belgische Viertel aufgrund der Überfüllung abgesperrt werden.
Viele Menschen zog es deshalb auch zusätzlich in die Südstadt“,
erklärte Polizeirepräsentant Matthias Bartneck. Stefan Ludewig von
der AWB kündigte für den kommenden Straßenkarneval zusätzliche
Toilettenwagen für das Stadtgebiet an.
Alice Baker von der Aktionsgemeinschaft Bonner Straße/Chlodwigplatz
resümierte in der Debatte eine bisher negative Kommunikation mit den
Karnevalsorganisatoren: „Die Gespräche mit dem Festkomitee sind
leider nicht geglückt. Die aufgestellten Dixi-Klos sind für die
Tonne. Wir wollen daher das Festkomitee in die Pflicht nehmen,
Toilettenwagen aufzustellen, die bewirtschaftet werden müssen.“
Zustimmung erhielt die Rednerin durch Thorsten Fröhlich von der
Interessengemeinschaft Severinsviertel: „Die Stadt erlaubt uns
leider nicht, die Toilettenwagen zu bewirtschaften. Die Dixi-Klos
werden nicht genutzt, und bei 2.800 Euro Kosten für die Wagen braucht
es eine Gegenfinanzierung.“
Als einen möglichen Lösungsansatz hinsichtlich der Vermüllung sowie
Übergriffen bewerteten die Veranstaltungsinitiatoren das Konzept von
mehreren Gastwirten auf der Schaafenstraße, als deren Repräsentant
Michael Schmidt eingeladen war. In Zusammenarbeit mit der Polizei und
dem Ordnungsamt wurde eine Partnerschaft geschaffen, die Sicherheit
und Sauberkeit gewährleisten soll. Noch vor dem Auftakt des
nächstjährigen Straßenkarnevals soll eine weitere öffentliche
Veranstaltung zum Thema stattfinden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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