„Schlaraffenland“ für Insekten
Bienenparadies im Stadtgarten geplant

Das Bienensterben ist ein ernstes Thema, auf das Iris Pinkepank (vorne) und Stephanie Breil immer wieder öffentlich aufmerksam machen.   | Foto: Mielke
  • Das Bienensterben ist ein ernstes Thema, auf das Iris Pinkepank (vorne) und Stephanie Breil immer wieder öffentlich aufmerksam machen.  
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Innenstadt - (pm). Die älteste Darstellung der Imkerei findet sich im Osten
Spaniens. Die zwischen 8.000 und 10.000 Jahre alte Höhlenzeichnung
zeigt eine von Bienen umschwärmte Frau, die Honig in ein Gefäß
sammelt. Seit Jahrtausenden nutzen Menschen nicht nur das zuckersüße
Naturprodukt, sondern profitieren auch von der Bestäubungstätigkeit
der fleißigen Insekten. Doch damit könnte es recht bald vorbei sein.
Seit etwa 30 Jahren ist ein massives Bienensterben dokumentiert, das
nicht nur die domestizierten Honigbienen bedroht, sondern auch ihre
wildlebenden Verwandten.
Die beiden Imkerinnen Iris Pinkepank und Stephanie Breil haben sich
als „HonigConnection“ auf die Fahnen geschrieben, die
Öffentlichkeit für die schwierige Situation der Bienen zu
sensibilisieren, die wegen der zunehmenden Überbauung immer weniger
Lebensräume finden, von Lichtverschmutzung beeinträchtigt werden und
deren Nahrungsangebot durch Monokulturen, intensive Landwirtschaft und
den Einsatz von Agrarchemie geschmälert wird.
Das aktuellste, von der Initiative Pro Stadtgarten e.V. finanzierte,
Projekt der beiden „Bienenaktivistinnen“ ist die Schaffung eines
„Bienenparadieses“ im Eingangsbereich des Stadtgartens, das
Wildbienen einen Lebensraum mit auf ihre Bedürfnisse abgestimmten
Pflanzen soll. Wildbienen leben zu 75 Prozent in Waldböden, wo sie
auch ihre Eier ablegen. Da sie nur einen relativ kleinen Flugradius
haben, ist es besonders wichtig, ihnen attraktive Habitate „in
Reichweite“ zu bieten. Da die Genehmigung durch die Stadt Köln zwei
Monate auf sich warten ließ, wird die Eröffnung des Bienenparadieses
nun wohl noch bis Ende Mai auf sich warten lassen.  Dann allerdings
soll es ein Eröffnungsfest, wahrscheinlich auch mit Kindern aus der
Nachbarschaft, geben. „Wir finden es gut, dass es so mitten in der
Stadt ist, und wir hoffen, dass die Menschen lernen zu akzeptieren,
was wir hier für die Natur tun“, erklärt Iris Pinkepank.
Das Projekt wird aus Landesmitteln von der „Stiftung Umwelt und
Entwicklung“ gefördert. Die Stadt Köln hat den beiden
Initiatorinnen mit Marcus Nitzsche einen kompetenten
Landschaftsgärtner vermittelt. Der „Internationale Tag der
Honigbiene“ im August soll dann mit einem großen Fest, in
Kooperation mit dem Stadtgarten Restaurant, gefeiert werden. Mit
„Samenbomben“ können die BesucherInnen dann selbst dafür sorgen,
dass die Bienen auch in der Großstadt „blühende Inseln“
vorfinden.
Wer nicht bis zur Eröffnung des „Bienenparadieses“ warten
möchte, kann sich dank der umtriebigen HonigConnection schon vorher
mit verschiedenen spannenden und wichtigen Themen befassen.
Noch bis zum 31. Juli können kleine Fotokünstler zwischen sechs und
12 Jahren ihr schönstes Insektenfoto per E-Mail an
hallo@HonigConnection.com schicken und tolle Preise gewinnen.
Ihr Engagement für die Bienen hat für Iris Pinkepank und Stephanie
Breil neben der ökologischen Notwendigkeit auch eine
gesellschaftliche Komponente: „Indem wir uns um die Bienen kümmern,
kümmern wir uns auch wieder um einander“, ist Iris Pinkepank
überzeugt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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