Interimsschulbauten erfordern Baumfällungen
Bildung contra Naturschutz

Rebecca Barth, Karla Verlinden, Bianca Kittel und Anika Janzen (v. l.) kritisieren den Interimsschulbau im Bereich der Kitas Venloer Wall 13 und 13a. | Foto: ha
  • Rebecca Barth, Karla Verlinden, Bianca Kittel und Anika Janzen (v. l.) kritisieren den Interimsschulbau im Bereich der Kitas Venloer Wall 13 und 13a.
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Innenstadt - (ha). Im Zuge von sechs Schulsanierungen entstehen an der
Kreutzerstraße 11 und im Venloer Wall 13 Interimsbauten, die 700
bestehende Schulplätze sichern und circa 120 neue Plätze schaffen
sollen. Dabei sei die Inanspruchnahme der Außenfläche der
Kindertagesstätten Venloer Wall 13 und 13a „unabdingbar“,
erklärt die Stadtverwaltung.

Über die Planungen hatte die Stadt im Juli 2020 informiert. Die
zukünftige Nutzung soll durch die Grundschule Antwerpener Straße
(Kreutzerstraße) sowie die Montessori-Grundschule Gilbachstraße
(Venloer Wall) erfolgen. Für letzteres Vorhaben müssen im
angrenzenden Inneren Grüngürtel jedoch eine unbestimmte Anzahl von
Bäumen gefällt werden. Gegen die Maßnahme melden sich nun
Vertreter*innen der Kitas zu Wort: „Wir kritisieren, dass wir erst
jetzt von der Verwaltung über das Bauvorhaben informiert wurden, und
nicht schon in der Planungszeit. Außerdem halten wir das Gelände
für wenig geeignet für den Interimsbau. Der Alltag der Kinder findet
zum Großteil auf dem naturnahen Außengelände statt. Nach der
Bebauung würde das Spielen der circa 120 Kinder auf eine
größtenteils gepflasterte Fläche beschränkt. Ganz unabhängig von
den Kitakindern halten wir das minimale Platzangebot der
Interimsschule für bis zu 360 Schulkinder für ungeeignet“,
erklärt Rebecca Barth vom Elternbeirat.

Beiratsmitglied Karla Verlinden stellt darüber hinaus den
städtischen Umweltschutz in Frage: „Man hat zwar den Klimanotstand
ausgerufen, fällt dann aber massenweise Bäume, die uns Menschen
Schatten und Sauerstoff spenden oder Tieren einen Lebensraum bieten.
Das ist ein klarer Widerspruch.“ An die Stadtverwaltung richtet der
Elternbeirat klare Forderungen: Ein sofortiger Baustopp soll den
Kindern die volle Flächennutzung bieten sowie den vorhandenen
Baumbestand schützen. Als Alternative schlagen die Eltern eine
Prüfung nachhaltiger Standorte, beispielsweise Gebäude-Leerstände
vor. In einer Stellungnahme versicherte die Verwaltung, dass den
Kindern auch nach der Inanspruchnahme einer Teilfläche des
Kitageländes ein Außenareal von rund 500 Quadratmetern zur
Verfügung stünde. Dies sei bei den Planungen berücksichtigt worden,
so das Presseamt.

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RAG - Redaktion

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