Vier Stationen umsonst fahren?
BV für KVB-Kurzstreckenticket zum Nulltarif
Innenstadt - (ha) Die Mitglieder des Bezirksparlaments votierten während ihrer
letzten Sitzung mehrheitlich für eine kostenlose Nutzung der
KVB-Kurzstrecke, nachdem das Thema während eines vorherigen Meetings
vertagt worden war. Der finanzielle Ausfall für die Kölner
Verkehrsbetriebe AG soll aus dem städtischen Haushalt erstattet
werden. Der Beschluss des gemeinsamen Antrags von SPD und Bündnis 90/
Die Grünen wurde als Empfehlung an den Rat weitergegeben, dem es in
der Sache überlassen wird, eine Entscheidung für alle Stadtbezirke
zu treffen.
In ihrem Antrag bezogen sich die Bezirksvertreter auf einen Brief der
ehemaligen Bundesminister Barbara Hendricks (SPD), Christian Schmidt
(CSU) und Peter Altmeier (CDU) aus dem Februar dieses Jahres an den
EU-Kommissar Karmenu Vella. In dem Schreiben hatten die Politiker
einen kostenlosen öffentlichen Personennahverkehr in Erwägung
gezogen.
Vor dem Parlament äußerte sich KVB-Verkehrsmanagement-Mitarbeiter
Gunther Höhn skeptisch gegenüber dem Vorhaben: „Damit würde die
Kurzstrecke im ganzen Kölner Gebiet umsonst sein. Die Tarifeinnahmen
der KVB würden in Frage gestellt“, erklärte Höhn, der zudem den
Gedanken eines positiven Umwelteffekts verwarf. Demnach sei die
Kurzstrecke nicht für eine derartige Beeinflussung geeignet.
Stattdessen schlug der Unternehmensvertreter eine Weiterentwicklung
des Jobtickets vor.
Das sahen die Parlamentarier anders: „Wir müssen dringend nach
anderen Mobilitätsformen suchen. Es kann nicht das Ziel sein, das
alle mit dem Auto zum Bäcker fahren. Damit subventioniert die Stadt
den motorisierten Individualverkehr“, sagte SPD-Fraktionschefin
Regina Börschel, die sich in ihrem Statement auf die sogenannte
„Brötchentaste“ bezog, die ein kostenloses 15-minütiges Parken
des PKW ermöglicht.
Das Kurzstreckenticket der KVB gilt im Stadtgebiet für vier
nacheinanderfolgende Stationen. Der Preis beträgt 1,90 Euro für
Erwachsene und 1 Euro für Kinder.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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