Kunst zum Anfassen
Eierplätzchen-Montmartre findet zum 50. Mal statt
Innenstadt - (ks) Alles fing an mit ein paar Steinblöcken, die Scratch-Artist
Peter Mück auf dem Eierplätzchen in der Südstadt fand. Zufällig
war dann auch noch Rolf Tepel, bekannt als Ketan, auf dem Platz und
man kam ins Gespräch. Schnell entstand die Idee, hier einen
Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte zu etablieren, zumal
die Steine auch eine Geschichte haben: „Ich habe diese Steine von
der denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke gerettet, die der Stadtbahn
vor 13 Jahren zum Opfer fielen.“ 88 Steine kaufte der Künstler dem
Bauunternehmen ab und verteilte sie in der ganzen Stadt, zwölf davon
findet man auf dem Eierplätzchen. Die Steine sollten nicht ungenutzt
bleiben, fand Peter Mück. Und so trommelte er aus seinem
Künstlernetzwerk einige Leute zusammen, welche die Steine als Tisch
oder Werkbank nutzten, um dort ihre Kunstwerke zu schaffen. Das erste
Treffen fand am 23. April 2017 statt, jetzt steuert man auf das 50.
Jubiläum zu.
Bei gutem Wetter treffen sich Sonntag für Sonntag ab 14 Uhr Künstler
der verschiedensten Richtungen, Musiker, Anwohner und alle möglichen
Menschen, um sich auszutauschen oder nur den Künstlern zuzusehen.
„Das hat sich hier inzwischen als Eierplätzchen-Montmartre
etabliert“, ist Peter Mück ein wenig stolz. Weil es einfach so gut
passt, gibt es für jeden Künstler noch echte Eierplätzchen als
kleine Stärkung zwischendurch.
Damit die ganze Sache auch im Winter lebendig bleibt, hat Peter Mück
einen Raum namens „Das Ohr“ aufgetan, der als Winterquartier für
die Eierplätzchen Künstler dienen soll und den Bürgern als offener
Raum zur Verfügung steht. „Ab November findet man uns im Ferkulum
8, jeder ist herzlich willkommen.“ Bevor es dann in den neuen
Montmartre-Sommer geht, ist im Mai 2019 eine Ausstellung über die vor
Ort entstandenen Arbeiten in der Galerie Smend in der Mainzer Straße
geplant.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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