Wie aus dem Ehrenamt Freundschaft wurde
Ein echtes „Kölsch Hätz-Paar“
INNENSTADT - Jeden Montagabend klingelt es bei der Seniorin Gretel Märtsching.
Ihre ehrenamtliche „Kölsch Hätzlerin“, und mittlerweile gute
Freundin, Sabine Pehle ist da. Vor ungefähr zwei Jahren haben sich
die beiden Frauen über die Nachbarschaftshilfe Kölsch Hätz, im
Standort „rund um den Ebertplatz“, kennengelernt. Seitdem treffen
sie sich regelmäßig. In einem Interview erzählen sie über ihre
Freundschaft.
Pehle: „Zunächst essen wir zusammen Abendbrot, und dann unterhalten
wir uns. Oft haben wir Filme geguckt oder Kunstbücher
durchgeblättert. Früher waren wir oft draußen. Auch schon mal bei
mir zuhause im Garten. Da Gretel aus Köln kommt, haben wir natürlich
auch mal Karneval zusammen gefeiert. Ich war an Weiberfastnacht bei
ihr, und wir haben die „Stunksitzung“ im Fernsehen angeschaut. Da
es dadurch sehr spät wurde, habe ich bei Gretel sogar
übernachtet.“
Märtsching: „Ich bin eigentlich fit und mobil, kann aber leider
nicht mehr so gut rausgehen. Deswegen freue ich mich immer, wenn
jemand zu mir kommt oder mir hilft. Einige Male hat Sabine schon für
mich eingekauft. Das ist eher eine Ausnahme. Aber gut, dass es auch
möglich ist!“
Gretel Märtsching erzählt im Verlauf des Interviews über ihr
ereignisreiches Leben. Sie hat 153 Länder bereist, darüber Bücher
geschrieben und Filme gedreht. In ihrer kleinen und hellen Wohnung
gibt es unzählige Mitbringsel: Statuen, Bilder, Fotografien und
Bücher.
Es ist erstaunlich, wie gut beide Frauen sich nach zwei Jahren schon
kennen. Wenn Gretel Märtsching aus ihrem Leben erzählt, dann
ergänzt Sabine Pehle, nickt und stimmt zu. Pehle kennt inzwischen
auch einige Freunde und Bekannte von Gretel Märtsching, ebenso ihre
Silvesterparty-Tradition oder ihre Reise-Abenteuer aus dem Jemen oder
aus Indien. Mal treffen sich die beiden zu zweit, mal kommen andere
dazu.
Pehle: „Ich habe immer gerne mit Senioren Zeit verbracht. Das tut
mir einfach gut. Schon in Münster, wo ich studiert habe, hatte ich
mich für ein Nachbarschaftsprojekt engagiert. Nach dem Umzug nach
Köln wollte ich etwas Ähnliches machen. Und so hatte ich mich bei
Kölsch Hätz gemeldet. Für mich ist es sehr praktisch, dass ich am
Abend, also nach meiner Arbeit, zu Gretel Märtsching kommen kann.“
Und zwischen den beiden Frauen klappt es einfach gut.
Pehle: „Die Chemie stimmt. Ich bewundere Gretel für Ihr Leben,
für alles, was sie gemacht hat. Sie hat unglaublich viele Interessen,
hat Bücher geschrieben, Filme gedreht, Cello gespielt. Ich kann
tatsächlich sagen, dass sie mein Vorbild ist“. Man versteht Sabine
Pehle sehr gut, wenn man Zeuge des sympathischen Optimismus und der
Lebensfreude von Gretel Märtsching geworden ist.
Märtsching: „Es gibt so viel Schönes im Leben. Ich liebe einfach
die Menschen. Ich bin mit allem zufrieden und bereue nichts in meinem
Leben. Ich bin Sabine unendlich dankbar. Ich genieße es, dass sie
regelmäßig, immer montags, kommt. Ich freue mich sehr auf ihren
Besuch. Heutzutage gibt es so viele Menschen, die nicht fragen, wie es
einem geht. Zum Glück habe ich Sabine. Sie fragt mich immer, wie es
mir geht.“
Das ist eine von mehreren erfolgreichen Vermittlungsgeschichten von
Kölsch Hätz, der Nachbarschaftshilfe von Caritas und Diakonie.
Interessierte, die sich für junge und alte Menschen in ihrem Veedel
stark machen möchten, erhalten weitere Informationen unter
www.koelschhaetz-im-veedel.de/ oder per E-Mail an info@koleschhaetz.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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