"Seele des Kirchenraums"
Einweihung des neuen Rosettenfenster der Christuskirche
Innenstadt - (pm) Das farbige Rosettenfenster der Christuskirche, gestaltet von
David Schnell, einem Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“, ist
jetzt Schmuckstück des Gotteshauses am Dorothee-Sölle-Platz und
bereits seit sieben Jahren „Herzensprojekt“ der Gemeinde. Das in
Rot- und Rosatönen, durchsetzt mit hellem Grün und lichtem Blau,
gehaltene Rundfenster lässt zwar Anklänge an Landschaft und
Architektur erkennen, versagt sich aber jede Gegenständlichkeit.
Stattdessen nimmt die Betonung der Vertikalen die spirituelle
Atmosphäre und die Architektur des Kirchenraumes auf und wie bei dem
Domfenster von Gerhard Richter ist das Licht der „eigentliche
Künstler“, wenn es im Laufe des Tages und im Wechsel der
Jahreszeiten durch das Rosettenfenster fällt und die Atmosphäre im
Raum durch sein Farbenspiel ständig verwandelt. Nun konnte es im
Rahmen eines Festaktes in Anwesenheit des Künstlers der Gemeinde
übergeben werden.
Mit einem Trommelwirbel kündigen sich besondere Ereignisse an. Mit
einem Trommelwirbel begann auch der Festgottesdienst zur Einweihung
des Rosettenfensters.
Pfarrer Christoph Rollbühler, der den Gottesdienst gemeinsam mit
Pfarrer Matthias Bonhoeffer und Bischöfin i. R. Bärbel
Wartenberg-Potter gestaltete, begann seine Ansprache mit der zunächst
etwas rätselhaften Bemerkung: „Dieses Projekt soll den Nachwuchs
der Kirche stärken“, um dann mit einem Lächeln die Auflösung zu
liefern: „Jeder, der einmal hier vorne gestanden und in das
Rosettenfenster geblickt hat, möchte Pfarrerin oder Pfarrer
werden.“ Eindringlich und nicht ohne Stolz zeichnete er den langen
Weg vom „Dachbodenfund“ eines alten Kirchenfensters über die
Entscheidung des Presbyteriums bis zur Einsetzung des neuen
Rosettenfensters im Turm der Christuskirche nach. Im Rückblick sprach
Rollbühler von dem ambitionierten Projekt als „großes Abenteuer“
und hatte zudem die angenehme Aufgabe, die Gemeinde darüber zu
informieren, dass die Christuskirche gerade mit dem Architekturpreis
der Landeskirche ausgezeichnet wurde.
Einen wunderbar stimmigen musikalischen Rahmen für den festlichen
Anlass bot die Uraufführung der Komposition „Oh nein, es ist kein
Lärm“ der Pianistin Shoko Shida.
Die Kollekte im Gottesdienst sollte helfen, die Lücke von 9.000 Euro
in der Finanzierung des insgesamt 60.000 Euro teuren Projektes zu
schließen. Unterstützung erhielt die Gemeinde auch von der
Evangelischen Bank, Köln Metall und der Firma Schlünz-Projekte.
Köln Metall hatte der Gemeinde bereits während der baubedingten
Schließung der Kirche Räumlichkeiten für Feier der Gottesdienste
zur Verfügung gestellt.
Nach einem kurzen Künstlergespräch, moderiert von Sandra Thomas,
waren die Anwesenden noch zu einem Sektempfang eingeladen und hatten
außerdem von der Empore aus die Gelegenheit das imposante und
farbenprächtige Kunstwerk aus der Nähe zu betrachten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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