Gunter Demnig verlegte vier Stolpersteine
Erinnerung an Hans David Tabor
Innenstadt - (as). Rund 2.000 Gedenktafen hat der Künstler Gunter Demnig im
Rahmen seines Kunstprojektes „Stolpersteine“ vor den Wohn- oder
Geburtshäusern verlegt, die von den Nationalsozialisten verfolgt
wurden. Nun kamen vier weitere dazu. Die Steine in der
Meister-Gerhard-Straße vor dem Haus Nummer 5 sollen an den jüdischen
Karnevalisten Hans David Tabor und seine Familie erinnern. Die
Patenschaft über die Stolpersteine übernahm die StattGarde Colonia
Ahoj e.V.
Als „Verdötschte Jüdd“ war Tabor in den 1920er und 1930er Jahren
als Büttenredner und Krätzchen-Sänger beliebt und bekannt. Nachdem
ihm die Nazis im Jahre 1933 ein Auftritts- und Redeverbot erteilten,
emigrierte er 1939 mit seiner Ehefrau Ursel und den Kindern Liselotte
und Theodor Max nach New York. Dort gründete er einen Karnevalsverein
für Emigranten.
„Seit dem Jahre 2014 verleiht die StattGarde Colonia Ahoj in
unregelmäßigen Abständen den „Hans David Tabor-Preis“. Mit dem
Preis würdigt sie verdiente Bürger, die sich besonders für
Toleranz, Vielfalt, Inklusion und Gleichberechtigung einsetzen.
Als sich das NS-Dokumentationszentrum dazu entschieden hat, vor dem
ehemaligen Wohnhaus des Karnevalisten für die Familie vier
Stolpersteine zu verlegen, hat die StattGarde sich gern dazu bereit
erklärt, die Kosten dafür zu übernehmen“, kommentierte Jörg
Esser, der Pressesprecher der StattGarde.
Besonders freute es die StattGarde, dass zur Verlegung der
Gedenktafeln auch zwei Enkelinnen und ein Urenkel des im Jahre 1956
verstorbenen Hans David Tabor angereist waren. Vicki Tabor, Lisa Ho
und ihr Sohn David Ho waren der Einladung von StattGarde-Mitglied Aron
Knappstein, der auch zugleich Präsident der jüdischen
Karnevalsgesellschaft „Kölsche Kippa Köpp“ ist, gefolgt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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