Ein Buch über den Severin Zyklus
Erläuterungen zu den Bildern aus dem 15. Jahrhundert

Der heilige Severin predigt zum Volk, Bild 3 des Zyklus. | Foto: Broch
  • Der heilige Severin predigt zum Volk, Bild 3 des Zyklus.
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INNENSTADT - (sb). Der heilige Severin kniet vor dem Altar zwischen den
Kirchenvätern und wird zum Bischoff geweiht; in einer Predigt ruft
Severin das Volk zum rechten Glauben zurück; er vollzieht
Wunderheilungen an Blinden und Aussätzigen; die Kölner bringen den
goldenen Schrein mit den Gebeinen des Heiligen von Bordeaux an den
Rhein zurück: Diese Szenen finden sich auf vier von insgesamt zwanzig
großformatigen Leinwandbilder, die Begebenheiten aus der Legende um
den Heiligen Severin darstellen. Severin ist der dritte bekannte
Bischof, er lebte um 400 n. Chr. Normalerweise hängen die
farbenfrohen Bilder in der Severinskirche. Als die Kirche vor zwei
Jahre für eine umfassende Sanierung schloss, kam der Gemäldezyklus
als temporäre Leihgabe in das Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums
Köln. Museumsmitarbeiter nutzten die Gelegenheit, den Zyklus zum
ersten Mal eingehend zu untersuchen. Als Ergebnis verfassten Marc
Steinmann, Kunsthistoriker am Kolumba, und der Historiker Joachim
Oepen vom Historischen Archiv des Erzbistums die Publikation „Der
Severin Zyklus“. Der Band erläutert auf 160 Seiten den Kontext der
Bilder und erhält zahlreiche, farbige Abbildungen.
Die Bilder entstanden im ausgehenden 15. Jahrhundert im Auftrag der
Kanoniker des damaligen Stifts. Die Szenen aus dem Leben des heiligen
Severin wurden ins Spätmittelalter verlegt und geben einen
detailreichen Einblick in das städtische Leben der damaligen Zeit. 
Sobald die Arbeiten an der Severinskirche abgeschlossen sind, können
die Bilder des Zyklus wieder dort aufgehängt werden. Pfarrer Quirl
hofft, dass die die Ostermesse im kommenden Jahr wieder in der Kirche
feiern zu können.
„Der Severin Zyklus“, herausgegeben von Stefan Kraus, Ulrike
Surmann, Marc Steinmann und Barbara von Flüe, bearbeitet und mit
Beiträgen von Marc Steinmann und Joachim Oepen, Kolumba, Band 46,
Köln 2016, ISBN 978-3-9815922-6-9, ist im Buchhandel und im
Kolumba-Museum erhältlich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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