Platz schaffen für den „Schnörres“
Fortuna-Spieler machen mit bei „Movember“
KÖLN - (hh). Erst griff Barbier Gary Pesch zum Elektrorasierer, dann zum
frisch gewetzten Messer. Jannik Schneider, Fußballprofi des SC
Fortuna Köln, war der Erste, der Platz auf einem Stuhl im Barbershop
„Flying dutchman“ nehmen durfte.
„Wenn du willst, lasse ich einige Stellen am Kinn stehen. Nur
obenrum wirst du auf jeden Fall komplett rasiert“, gab Pesch dem
Innenverteidiger des Südstadtclubs letzte Gelegenheit für
Extrawünsche vor dem Rasierakt. Unter der aufmerksamen Beobachtung
seiner Mitspieler Boné Uaferro und Cauly Oliveira Souza sowie
Physiotherapeut Christian Osebold fielen kurz darauf kleine
Haarbüschel auf den Boden des Ladens und schufen eine Freifläche
für den Schnurrbart, der das Gesicht Schneiders bis zum Monatsende
zieren soll. „Ich finde den Movember super. Es ist eine tolle und
wichtige Aktion, bei der wir gerne wieder mitmachen. Für mich ist es
das zweite Mal“, sagt Verteidiger Uaferro.
Die „Movember Foundation“ setzt sich seit Jahren für die
Gesundheit von Männern ein, um auf ihr früheres Ableben,
insbesondere durch Prostata- und Hodenkrebs, aufmerksam zu machen.
Hierfür sammeln sie bei Veranstaltungen und Aktionen Spenden. Der
Drittligaverein engagiert sich bereits zum fünften Mal für das
soziale Projekt. „Wir lassen uns nun alle einen Schnörres wachsen,
um damit auf Themen der Männergesundheit hinzuweisen und gleichzeitig
Spenden zu akquirieren“, erklärt der ebenfalls teilnehmende
Co-Trainer André Filipovic, der sich bereits privat für die
Initiative engagierte und das Projekt seinerzeit im Mannschaftskreis
vorstellte. Filipovic ist stolz auf seine Mitstreiter. „Fußballer
sind heutzutage sehr eitel und achten verstärkt darauf, wie sie den
Platz betreten. Schnurrbärte sind da eher untypisch und die absolute
Ausnahme. Das war in den 70er und 80er Jahren noch ganz anders.“
Alle Spieler werden sich in diesem Monat vermutlich spöttischen
Kommentaren von Mit- und Gegenspielern erwehren müssen, doch das
macht ihnen nichts aus. Nur zu Hause könnte es etwas Ärger geben.
„Meine Freundin findet es zwar gut, dass ich an der Aktion
teilnehme. Aber ich glaube nicht, dass sie meinen Schnurrbart toll
finden wird. Sie wird sich bestimmt freuen, wenn er wieder
runterkommt“, räumt Boné Uaferro ein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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