Gegen das Vergessen
Frauenberatungszentrum übernimmt Patenschaft für Stolpersteine
Innenstadt - (at) Auch das Frauenberatungszentrum am Friesenpatz 9 wollte
anlässlich des 25- jährigen Bestehens eine Stolperstein-Patenschaft
übernehmen, wie es auch der Frauennotruf zum 40-jährigen Jubiläum
tat, sagte Gesine Qualitz von der Anlaufstelle für Frauen in allen
Problem-und Krisensituationen.
Am Friesenwall 96 warteten auch Angehörige der Familie Freudenthal,
die 1941/ 1942 hier aus ihrem Wohnhaus deportiert und nach einer Zeit
des weiteren Leids 1943/ 1944 grausam getötet wurde, auf den Kölner
Künstler Gunter Demnig. Neben dem Stolperstein für Caroline
„Lily“ Freudenthal, für den das Frauenberatungszentrum die
Patenschaft übernahm, wurden auch die Stolpersteine von Hanneliese
und Ernst Benjamin Freudenthal zu den beiden schon vorhandenen
Stolpersteinen der anderen Familienmitglieder gelegt.
Bei der emotionalen Verlegung der Stolpersteine, bei der die beiden
Angehörigen aus England über das leidvolle Schicksal ihrer Familie
berichteten und Fotos von ihnen zeigten, hielt ein Rabbiner der Stadt
Köln die vielfache Verlegung dieser Steine zugute.
Es sei wichtig, oft darüber zu stolpern und dass auch die zweite
Generation nach dem Holocaust viel darüber berichtet, betonte er. Er
ermahnte, dass es immer noch Antisemitismus gibt und die Mehrheit
nicht aus Angst oder Apathie schweigen soll. „Diese Gefühle müssen
überwunden werden. Ein Zeichen für Zivilcourage kann schon bedeuten,
zu fragen warum jemand etwas Antisemitisches gesagt oder gemacht hat.
Das schlägt schon kleine Wellen, die Einfluss nehmen“, ergänzte
er.
Von den 72.000 Stolpersteinen verlegte Demnig 2.300 in Köln. Den
ersten, nicht mit den heutigen vergleichbaren Stolpersteinen, verlegte
er am Kölner Rathaus. Weitere Infos unter www.stolpersteine.eu
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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