Paten für Flüchtlingskinder
Freiwilligen Agentur e.V. sucht ehrenamtliche Paten fü ...
Innenstadt - (ans) Seit Mai 2015 vermitteln der Kölner Freiwilligen Agentur e.V.
und der Kölner Flüchtlingsrat e.V., gefördert von der Stadt Köln,
freiwilllige Paten und Patinnen für Flüchtlingskinder im
Grundschulalter. Flüchtlingskinder sprechen in der Regel kein
Deutsch, ihr Schulbeginn ist fluchtbedingt oft von Lücken geprägt
und einige können weder lesen noch schreiben. Dies geht oft einher
mit einer für das Lernen nicht förderlichen Unterkunft, langen
Schulwegen und in das deutsche Schulwesen nicht genügend
eingebundenen Eltern. So fällt die Integration schwer.
Hier unterstützen freiwillige Paten, die in einer 1:1 Patenschaft ein
Flüchtlingskind im Grundschulalter über ein Jahr hinweg fördern, an
ein bis zwei Terminen pro Woche. Sie begleiten die schulische und
persönliche Entwicklung, je nach Bedarf der Kinder, durch
spielerische Förderung. Dabei stimmen sie sich eng mit Eltern und den
Schule ab. Die Förderung kann vielfältig geschehen: Ob backen,
basteln, lesen, lachen, Enten beobachten oder Eis essen – alles ist
möglich.
Einer der Paten ist Dr. Stefan Gödel. Vor etwa einem Jahr hat er eine
Lesepatenschaft für Alan (10) aus Syrien übernommen. „Nach meiner
Pensionierung wollte ich mich politisch und sozial engagieren. Und ich
wollte einen Beitrag in der Gesellschaft leisten“, erklärt Dr.
Gödel seine Motivation, sich als Pate zu engagieren. „Als ich Alan
vor einem Jahr kennengelernt habe, hat er kein Wort verstanden.
Inzwischen ist er fit. Das ist ein schlauer und fröhlicher Kerl, der
sehr gerne Mathematik lernt“, erzählt Dr. Gödel. Etwa einmal,
anfangs zweimal, die Woche besucht er Alan zu Hause. Er liest ihm
etwas vor oder sie unterhalten sich. „Das ist eine Mischung aus
Lesen und Spaß haben. Wir lachen enorm viel, spielen auch mal
Fußball oder Schnick-Schnack-Schnuck. Und die Mama lernt auch mit,
wenn sie Zeit hat“, verrät Dr. Gödel. Gerade erst hat er der
Familie zu einer größeren Wohnung verholfen. Zuvor haben sie zu
dritt auf 27 Quadratmetern gelebt. Und es ist Nachwuchs unterwegs. Aus
einer reinen Lesepatenschaft entwickelt sich mit der Zeit mehr - es
wird eine Art Freundschaft, die auch nach der Patenschaft anhält.
Auch zu seinen früheren Paten hat Dr. Gödel noch Kontakt, wenn auch
selten: „Wenn es kritisch wird, helfe ich immer aus. Aber ich freue
mich, wenn sie selbständig werden“.
In regelmäßig stattfindenden Infoveranstaltungen erhalten
Interessierte einen Einblick in die Vielfalt der Patenschaften. Hier
berichten freiwillige Paten aus ihrem Engagement und stehen im
Anschluss für Einzelgespräche zur Verfügung. Nächste
Vorbereitungsworkshops finden am 10 Mai (17 bis 21 Uhr) und am 11. Mai
(10 bis 17 Uhr) statt. Weitere Informationen erhalten Interessierte
unter Telefon 0221/ 88827822 oder per E-Mail an
mentoren@koeln-freiwillig.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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