Einsturz Stadtarchiv
Gedenkminute am Waidmarkt

Henriette Reker erinnerte an die Opfer des Archiveinsturzes  | Foto: tau
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INNENSTADT - (tau). Am achten Jahrestag der Archivkatastrophe gab es gute und
schlechte Nachrichten. „Seit Jahren haben wir stets vergebens den
jeweiligen Oberbürgermeister eingeladen – wir freuen uns, dass OB
Reker zugesagt hat und auch ein paar Worte sagen wird“, eröffnete
Dorothee Joachim als Vertreterin der Initiative Archivkomplex die
Versammlung am Waidmarkt. Dass die Stadtverwaltung in dieser Form
Gesicht zeige, sei ein gutes Zeichen – dass nach acht Jahren noch
immer kein Schuldiger für die Katastrophe zu benennen sei, ein
schlechtes, so Joachim weiterhin.

Reker betonte: „Ein jeder hier kann sich mit Sicherheit genau
erinnern, was er heute von acht Jahren tat. Das war der Moment, in dem
die Stadt fast ihre Identität verlor“. Sie betonte, dass die Arbeit
der beiden Initiativen wichtig sei. Daneben erinnerte sie vor allem an
die Opfer des Einsturzes. Auch Anwohner und unmittelbar betroffene
Bürger waren gekommen: „Ich wohnte damals hier und habe im
Nachhinein oft überlegt, ob man im Vorfeld etwas bemerkt haben
müsste, ob man aufmerksamer hätte sein müssen – doch diese
Gedanken ändern nichts am Geschehen“, äußerte sich einer von
ihnen.

Noch immer ist unklar, wann das Gericht in Bezug auf die
Schulfeststellung zu einer Entscheidung kommen wird. Klar ist jedoch,
dass ab dem 2. März 2019 jede Tat  rein strafrechtlich verjährt
sein wird. Auch Stadtdirektor Stephan Keller, Dr. Bettina
Schmidt-Czaia, Leiterin des Stadtarchivs und Bürgermeisterin Elfi
Scho-Antwerpes waren vor Ort. Keller betonte, dass eine starke
Verantwortung auf der einen Seite und eine akzeptable Fehlerkultur auf
der anderen Seite ein zentraler Teil der Neuorientierung in der
Verwaltung sei. „Es darf nicht sein, dass wegen der Verjährung eine
strafrechtliche Verantwortung durch Geld kompensiert wird“, so
Keller. Die beiden Initiativen „Köln kann auch anders“ und
„Archiv-Komplex“ mahnten nach wie vor an, dass die Schuldigen zur
Verantwortung gezogen werden müssen.

Nach der Schweigeminute um 13.58 Uhr stimmte abschließend ein Chor
gemeinsam mit dem Rapper Becks einen Klagegesang an.

 

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RAG - Redaktion

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