Verstärkung gesucht
Große KG „Frohsinn“ Köln 1919 e.V. freut sich auf 100. Jubiläum

Hier machte sich die Truppe der KG „Frohsinn“ für den Rosenmontagszug bereit auf dem Schulhof der Schule am Zugweg. | Foto: pri
  • Hier machte sich die Truppe der KG „Frohsinn“ für den Rosenmontagszug bereit auf dem Schulhof der Schule am Zugweg.
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Innenstadt - (sb) „Wir haben nicht die großen Geldgeber in der Gesellschaft.
Die besser Betuchten gehen in die großen Gesellschaften, mit
Außenreputationen und vielen Kontakten. Dadurch haben wir es
schwer“, schildert Doris Nohr, von der Großen Karnevalsgesellschaft
„Frohsinn“ Köln 1919 e.V. „Wir hatten in den letzten fünf
Jahren viele Ausfälle durch Tod und Krankheit. Jetzt sind wir nur
noch 30 Mitglieder“, bedauert sie.

Die Große KG „Frohsinn“ ist eine alteingesessene
Familiengesellschaft, die aus einem Wanderverein entstand. Den gab es
schon vor dem 1. Weltkrieg. 1919 beschlossen die Mitglieder, eine
Karnevalsgesellschaft zu gründen. Heimat der neuen Gesellschaft war
das Viertel rund um St. Pantaleon. Rund 80 Mitglieder mischten damals
in der KG „Frohsinn“ mit. Familiengesellschaften heißen diese
Vereine, weil ganze Familien Mitglieder seien, so Nohr. „Wir haben
auch weibliche Mitglieder. Die Frauen können auch gerne im Vorstand
aktiv sein, wenn sie wollen. Das ist anders als bei den
Traditionscorps“, erläutert die Kölnerin.
Die KG „Frohsinn“ kann auf eine lange Geschichte zurückblicken,
in deren Verlauf sie einiges für Köln und seine Bürger getan hat.
Zum Beispiel halfen Mitglieder nach dem Krieg den Gürzenich von
Schutt zu befreien. „Viele Jahre war die KG Vorreiter in der
Durchführung von - im damaligen Sprachgebrauch - sogenannten Rentner-
und Volkssitzungen für Bürger mit geringem Einkommen“, erzählt
Nohr. 1983 war Schluss mit diesen Sitzungen, aus Kostengründen und
wegen der wachsenden Konkurrenz. 1992 lösten sich wegen
Nachwuchsmangels auch die bis dahin bestehenden Tanzgruppen auf,
Kinder- und Jugendgruppe und das „große“ Tanzkorps, schildert die
Karnevalistin bedauernd.
Bis 2005 führte die Gesellschaft noch pro Session eine Herrensitzung,
eine Damensitzung und eine Kostümsitzung durch. Da der Kartenverkauf
nachließ, die Mitgliederzahl stets weiter durch Krankheit, Alter und
Tod schrumpfte und die Vorschriften die Sitzungen immer teurer werden
ließen, mussten schließlich auch diese eingestellt werden. Im
Rosenmontagszug gehen die „Frohsinn“-Mitglieder, die heute aus
allen Stadtteilen kommen, aber noch mit, wenn auch nur alle zwei
Jahre. Neben dem Rosenmontagszug habe die KG noch einiges zu bieten,
berichtet Nohr. „Wir besuchen gemeinsam Veranstaltungen und
Sitzungen bei befreundeten Gesellschaften, machen jährlich einen
Sommerausflug, gehen zusammen ins Theater, haben jedes Jahr unser
Fischessen und eine Weihnachtsfeier und treffen uns auch ansonsten
regelmäßig“, schildert die 68-Jährige. Sie selbst ist seit 1965
im Verein und hat hier auch ihren Ehemann Dieter kennengelernt. „Das
Schöne ist die familiäre Atmosphäre bei uns und das gesellige
Beisammensein“, meint sie. In der Session 2019 wird der Verein
hundert Jahre. Größter Wunsch sind neue Mitglieder. “Willkommen
sind alle Altersklassen, auch gerne auch 50 plus“, lockt Nohr.

Informationen
www.kgfrohsinn.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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