Wer hat Angst vor dem Sensenmann?
Hansa-Gymnasium präsentierte tödliche Komödie
INNENSTADT - (sw). Dass der Tod nicht immer nur eine tragische Endmarke für das
Leben sein muss, sondern auch durchaus mal mit einem Augenzwinkern
betrachtet werden kann, bewiesen die Schüler der Theater AG der
neunten Klassen des Hansa-Gymnasiums mit ihrem Jahresprojekt. In „O
Fortuna – Wer hat Angst vor’m Sensenmann“ brachten sie an zwei
Abenden eine tödliche Komödie auf die Bühne.
Angelehnt an das wissenschaftliche Modell der fünf Sterbephasen von
Elisabeth Kübler-Ross hatten die Schüler Szenen zu den
idealtypischen Verhaltensmustern im Umgang mit dem Tod entwickelt.
Daraus sind jeweils ein Bild zu Leugnung, Wut, Verhandlung, Depression
und Akzeptanz entstanden. Auf zwischenzeitlich sehr witzige, aber oft
auch emotionale und nachdenkliche Weise beeindruckten die jungen
Schauspieler ihr Publikum und ernteten dafür gerechtfertigte
minutenlange Standing Ovations.
Die Geschichte hatten sie gemeinsam mit ihren betreuenden Lehrern der
AG, Claudia Rehmsmeier-Lampa und Dario Corradini, über das Schuljahr
selbst entwickelt und umgesetzt.
Sie beginnt mit fünf frisch geprüften Todesbringerinnen, die ihre
ersten Aufträge erhalten. Jede begegnet einer anderen Emotion bei
ihren sogenannten Kunden und gewährt so dem Zuschauer einen kurzen
Einblick in die Seele der Todgeweihten. So versuchte ein Spieler mit
dem Tod zu verhandeln und um den Fortlauf seines Lebens zu spielen,
während ein Krankenhauspatient mit Wut und roher Frustration auf
seine Hiobsbotschaft reagierte. Die 90-jährige Miss Sophie hingegen
will ihren eigenen nahenden Tod und auch den ihrer angeblich schon
seit vielen Jahren verstorbenen Geburtstagsgäste nicht akzeptieren.
Während ein junger Mann sich von Depressionen geplagt von einem
Hochhaus stürzen will, hat die fast achtzigjährige Maude kein
Problem mit ihrem nahenden Schicksal, sondern erfreut sich bis zur
letzten Minute an Allem in ihrem Leben.
Eingerahmt wurde das Theaterstück durch Auszüge aus der Carmina
Burana von Carl Orff, die der Oberstufenchor zusammen mit
Instrumentalisten aus der Q1 sang und so das Publikum in die passende
düstere und emotionsgeladene Stimmung versetzte.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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