Mittendrin im Veedel
Haus Balchem ist die wohl außergewöhnlichste Stadtteilbibliothek

Gemeinsam mit einem weiteren Kollegen bilden Bibliothekarin Svantje Momsen (l.) und Gabriele Bock, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Fachbereich Bibliothek), das Team der Stadteilbibliothek Haus Balchem. | Foto: Mielke
  • Gemeinsam mit einem weiteren Kollegen bilden Bibliothekarin Svantje Momsen (l.) und Gabriele Bock, Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (Fachbereich Bibliothek), das Team der Stadteilbibliothek Haus Balchem.
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Innenstadt - (pm). Hinter der historischen Fassade von Haus Balchem
(Severinstraße 15) verbirgt sich eine moderne und quicklebendige
Bibliothek. Seit 1975 befindet sich in dem barocken Gebäude aus dem
17. Jahrhundert, dem ehemaligen Gasthaus des Ratsherren Heinrich
Deutz, eine Stadtteilbibliothek, die sich in der Südstadt über einen
treuen Kundenstamm verfügt.

Seit 1970 ist das denkmalgeschützte Haus in Besitz der Stadt. Nach
einer längeren Schließungsphase konnte die Stadtteilbibliothek,
behutsam renoviert und den Ansprüchen an eine Bibliothek des 21.
Jahrhunderts angepasst werden.
Mit etwa 17.000 Medien ist Haus Balchem eine der kleinsten der elf
Kölner Stadtteilbibliotheken. Eine Bibliothekarin, ein Bibliothekar
und eine Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste
(Fachbereich Bibliothek) arbeiten dort und haben vermutlich nicht nur
den stadtgeschichtlich interessantesten und architektonisch schönsten
Arbeitsplatz unter ihren Kollegen, sondern auch einen spektakulären
Ausblick, wahlweise auf den „Wintergarten“ oder das rege Treiben
auf der Severinstraße.
Die Stadtteilbibliothek Haus Balchem ist auf MINT-Themen (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft und Technik) spezialisiert und so finden
junge Nachwuchsforscher im Erdgeschoss eine große Auswahl an
Experimentierkästen zum Ausleihen, z.B. Roboter, die schon Drei- bis
Vierjährigen erste Schritte im Programmieren ermöglichen, ein
Mini-Planetarium oder das „Smartscope“, mit dem sich ein
handelsübliches Smartphone zum Mikroskop umrüsten lässt. Außerdem
beherbergt das Erdgeschoss die Kinderbibliothek (0 bis 9 Jahre),
Hör-CDs, Gesellschaftsspiele und eine beachtliche Filmauswahl. Seit
der Wiedereröffnung ist auch das Haus Balchem mit
Selbstverbuchungsterminals ausgestattet.
In der zweiten Etage befinden sich zwei Internetarbeitsplätze,
natürlich gibt es auch kostenloses WLAN. Jugendbücher,
fremdsprachige Literatur und Schülerhilfen, aber auch Romane, Krimis,
Sachbücher, Musik-CDs und Noten erwarten denjenigen, der die
wunderschöne, geschwungene Holztreppe hinaufsteigt. Mit Blick auf die
belebte Severinstraße kann man es sich in der Kaffee-Lounge
gemütlich machen.
„Wir sind eine lebendige Bibliothek!“, schwärmt Bibliothekarin
Swantje Momsen und erklärt sogleich, warum Haus Balchem ein so
wichtiger Treffpunkt für die Leute im Severinsviertel ist: Der
Strick-Treff kommt immer mittwochs von 15  bis 17 Uhr zusammen, im
Literaturcafé wird gemeinsam gelesen und es werden Leseerfahrungen
ausgetauscht, die Bücher-Babys bringen „Leben in die Bude“, ein
monatlicher Quilting-Treff hat in Haus Balchem Quartier gefunden, der
Comic-Zeichner Leo Leowald lädt regelmäßig zur Comic-Lounge ein und
Kinder ab sechs Jahren können sich einmal im Monat in der
Kinderbücherei vorlesen lassen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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