„Warum habe ich nur so viel Glück?“
Hedwig Neven DuMont erzählte aus ihrem Leben

Hedwig Neven DuMont (r.) erzählte Moderatorin Sonja Schlegel und den Besuchern des Erzählcafés aus ihrem Leben. | Foto: Wesselmann
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INNENSTADT - (sw). Hedwig Neven DuMont, Witwe des vor zwei Jahre verstorbenen
Verlegers Alfred DuMont, kann auf ein sehr privilegiertes Leben
zurückblicken. Dass sie das zu schätzen weiß, berichtete sie den
Gästen des Erzählcafés in der Lutherkirche.

Als Prinzessin von Auersperg in Österreich geboren, wuchs sie
zusammen mit ihrer Schwester bei der Großmutter auf einem Schloss in
der Nähe von Salzburg auf. Zu ihrer Großmutter hatte sie ein sehr
inniges Verhältnis und für Neven DuMont ist sie noch heute ein
großes Vorbild, sie bewundert sie für ihren Umgang mit anderen
Menschen und hat sich fest vorgenommen, „genauso wie sie in Ehren
alt zu werden“.
Als sie grade ihr Studium an der Wiener Kunstakademie begonnen hatte,
lernte sie ihren späteren Ehemann kennen. Nachdem sie die Avancen
mehrerer Prinzen und anderer Herren ihres Standes abgelehnt hatte,
hatten die Eltern nichts gegen den Altersunterschied von 20 Jahren
einzuwenden und gaben ihrer noch minderjährigen Tochter das
Einverständnis zur Hochzeit. Im Alter von 23 war sie bereits
dreifache Mutter. Ihr ältester Sohn verstarb im Alter von 28 Jahren.
Von der Moderato-rin, Sonja Schlegel, darauf angesprochen, sagte Neven
DuMont, dass es ihr geholfen habe sich für andere zu engagieren,
denen es so viel schlechter gehe als ihr. Zudem glaubt sie an das
Schicksal und sagt „Man muss es akzeptieren!“ Trotz dieses
Schicksalsschlages führte sie immer ein glückliches Leben und sagt
selbst von sich, dass sie sich manchmal beim Aufstehen frage: „Warum
habe ich nur so viel Glück gehabt?“
Von diesem Glück möchte sie etwas zurückgeben und engagiert sich
für den guten Zweck. Besonders im Fokus stehen dabei Kinder. Neven
DuMont ist unter anderem die Vorsitzende der Vereine „wir helfen“
in Köln und in Halle, zudem ist sie die Schirmherrin des
Weltkindertages und engagiert sich für Hospize. Für ihre Arbeit
wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie das
Bundesverdienstkreuz und die Alternative Kölner Ehrenbürgerschaft.
Darauf angesprochen, reagiert sie jedoch bescheiden. „Das ist für
mich alles nicht wichtig. Mir ist wichtig, dass Kindern, die auf die
Welt kommen und keine Zukunft haben, geholfen wird. Wir sind alle
mitverantwortlich und müssen etwas tun!“
Das Erzählcafé gehört zum Programm von HerbstGold, einem Angebot
der Evangelischen Gemeinde für ältere Menschen und findet
vierteljährlich statt. Das nächste Mal am 3. Mai ist der
Grünen-Politiker Stefan Peil zu Gast
. Weitere Informationen unter ev-gemeinde-koeln.de

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