Drogenkonsumraum mit mobilen Angeboten
Hilfe für Suchtkranke Menschen
Innenstadt - (ha). Nach kritischen Debatten um die Einrichtung eines legalen
Drogenkonsumraums in Neumarktnähe setzt die Stadtverwaltung nun den
Ratsbeschluss zur Errichtung des niederschwelligen Hilfsangebots für
Abhängige in der Jabachstraße auf dem Cäcilienhof um. Ab Anfang
Dezember sollen von montags bis freitags zwei Fahrzeuge eingesetzt
werden, die Beratungen sowie den kontrollierten Konsum von Drogen
unter medizinischer Aufsicht vorsehen.
Die als Übergangslösung angedachte Konzeption soll langfristig durch
einem dauerhaften, alternativen Standort ersetzt werden. Der mobile
Charakter sei jedoch geeignet, um die Variante an weiteren Orten, etwa
in Kalk oder Mülheim zu realisieren, informierte die Stadtverwaltung.
Der Betrieb des Drogenhilfeangebots wird durch das Gesundheitsamt
gewährleistet.
Den Kritikern des Konzepts hält Gesundheitsdezernent Harald Rau
positive Entwicklungseinschätzungen entgegen: „Alle Evidenz deutet
darauf hin, dass ein Drogenkonsumraum sowohl aus gesundheits- als auch
sicherheitspolitischer Perspektive sinnvoll und zielführend ist.
Durch einen Drogenkonsumraum werden Überdosierungen und
Drogentodesfälle verhindert und HIV- und Hepatitis-Infektionen
vermieden.“
Darüber hinaus habe ein Drogenkonsumraum ordnungs- und
sicherheitspolitische Effekte: „Der öffentliche Raum wird
entlastet, da die Konsumvorgänge nicht mehr in Hauseingängen oder
Unterführungen stattfinden. Die konsumspezifische Verunreinigung in
der Öffentlichkeit, zum Beispiel durch gebrauchte Spritzen, reduziert
sich. Durch den Aufenthalt in der Einrichtung verlagert sich die Szene
von der Straße in die Einrichtung“, so Rau.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.