Gottesdienste, Seelsorge und Ehebegleitung möglich
„Hochzeitskirche" wird restauriert

Pfarrer Hildebrandt und Architekt Max Ernst (v.l.) begutachten die Baustelle, während Handwerker eine staubdichte Wand zwischen Westwerk und Kirchenschiff aufbauen. | Foto: jb
2Bilder
  • Pfarrer Hildebrandt und Architekt Max Ernst (v.l.) begutachten die Baustelle, während Handwerker eine staubdichte Wand zwischen Westwerk und Kirchenschiff aufbauen.
  • Foto: jb
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Innenstadt - (jb). Wirklich einladend sieht es in der altehrwürdigen Kirche St.
Pantaleon gerade nicht aus. Sowohl außen als auch im Inneren
verdecken Gerüste die sakralen Gemäuer. Kostbare Gemälde wurden
abgehängt und teilweise eingelagert, der berühmte Sarkophag des
Heiligen Albanus ins Kolumba Museum verlegt.

Die Hochzeiten werden wohl für die nächsten dreieinhalb Jahre
ausbleiben. So lange dauert die Restaurierung. „Theoretisch kann man
hier noch heiraten“, betont Pfarrer Volker Hildebrandt. Doch wer
wolle schon gerne in Mitten einer Baustelle den heiligen Bund der Ehe
schließen, sagt der Pfarrer schmunzelnd. Normalerweise finden hier 40
Hochzeiten pro Jahr statt. Die Ehebegleitung werde weiterhin
angeboten, betont Pfarrer Hildebrandt.

Zunächst wird im Inneren der Kirche das Westwerk renoviert, das
Kirchenschiff ist hingegen zugänglich. Gottesdienste und Seelsorge
finden, unter Einhaltung der Corona-Vorschriften, ebenfalls weiter
statt.  Dreieinhalb Jahre wird die Restaurierung dauern. Nach Worten
von Pfarrer Hildebrandt sind die Maßnahmen aber dringend notwendig:
Das Dach sei seit Jahren bereits undicht, die Mauern teilweise marode.
Die Feuchtigkeit hat bereits Fundament und Sockelbereich gefährlich
angegriffen, berichtet der Pfarrer. „Es bestand dringender
Handlungsbedarf“, sagt auch Architekt Max Ernst. Alle
denkmalrelevanten Arbeiten werden vom Landschaftsverband Rheinland
begleitet, wie beispielsweise die Versetzung der Sarkophage im
Außenbereich.

12 Millionen Euro wird die Generalrestaurierung des Gotteshauses
kosten, dessen Ursprung auf eine merowingische Kirche aus dem 7.
Jahrhundert zurückgeht. Die Hauptlast der Kosten trägt das
Erstbistum, rund 1,5 Millionen Euro übernimmt der Bund, 30.000 das
Land NRW, während die Gemeinde 500.000 Euro hinzusteuert. Der
Freundeskreis St. Pantaleon e.V. finanziert mit einer Spende von
100.000 Euro eine neue Beleuchtung: Die Kirche soll eine LED
Lichtanlage erhalten, die weniger Strom verbraucht, unauffälliger ist
und sich flexibler regeln lasse. 

Pfarrer Hildebrandt und Architekt Max Ernst (v.l.) begutachten die Baustelle, während Handwerker eine staubdichte Wand zwischen Westwerk und Kirchenschiff aufbauen. | Foto: jb
Die Fundamente der Kirche sind rund 1700 Jahre alt, zu römischer Zeit befand sich an gleicher Stelle eine Villa. Im 7. Jahrhundert entstand dort eine merowingische Saalkirche. | Foto: jb
Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.