Stadt leitet weitere juristische Schritte ein
Holzkohlegrill-Zoff der Weidengasse geht weiter

Foto: GustavsMD - stock.adobe.com

Im Juli 2021 ließ das Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln die Geruchbelastungen in der Weidengasse, die von fünf Holzkohlegrills ausgingen, gutachterlich überprüfen. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die zulässigen Geruchsbelastungen durch jedes Restaurant überschritten wurden. Die Betreiber installierten daraufhin freiwillig Abluftreinigungsanlagen und investierten dabei mittlere fünfstellige Beträge. Die Wirksamkeit dieser Systeme konnte bereits in anderen Städten messtechnisch nachgewiesen werden.

Die seitens der Betreiber vorgelegten Konzepte wurden durch das Gutachterbüro, das auch das erste Geruchsgutachten im Jahr 2021 auf der Weidengasse durchführte, geprüft. Als Ergebnis wurde mitgeteilt, dass die in den Konzepten vorgeschlagenen Technologien und Maßnahmen grundsätzlich geeignet sind, die Gerüche auf das notwendige Maß zu reduzieren. Im Winter 2022/2023 wurde die Anlagen installiert.

Der Hersteller der Anlagen legte den Konzepten die Aussage des TÜV Nord bei, dass bei einer Überprüfung einer solchen Anlage bei einem Gastronomiebetrieb mit Holzkohlegrill in Hamburg in vier Messläufen Reinigungsleistungen zwischen 90 und 96 Prozent festgestellt wurden, was die Gerüche in der Abluft betrifft. Das Gutachten selbst liegt der Stadt Köln nicht vor und konnte aus Gründen des Urheberrechts und Datenschutzes seitens der Stadt Hamburg und dem TÜV Nord im Detail nicht veröffentlicht werden. Der TÜV Nord bestätigte aber die Messung und die Ergebnisse.

Nach der Inbetriebnahme gab es im Frühsommer 2023 erneut Beschwerden über Gerüche durch die Holzkohlegrillanlagen. Die Beschwerdelage veranlasste das Umwelt- und Verbraucherschutzamt, erneut ein Gutachterbüro zu beauftragen. Als Ergebnis der Messung stand im März 2024 fest, dass die installierten Anlagen nicht geeignet sind, die Gerüche in der Weidengasse auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß zu reduzieren. Die Ergebnisse wurden den Betreibern und den Vertreter*innen der IG Igelstein vorgestellt. Als Konsequenz hat die Stadt Köln weitere rechtliche Schritte ergriffen. Dieses Verfahren hat die Stilllegung der Holzkohlegrills zum Ziel.

Redakteur/in:

EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln

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