Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg

Irene Seiwert erzählt ihre Familiengeschichte

Innenstadt - (ans) Seit 1941 bombardierten die Alliierten Köln. Als die Angriffe
1944 immer stärker wurden, mussten alle Kölner Schüler die Stadt
verlassen. Im Rahmen der sogenannten Kinderlandverschickung wurden sie
in „sichere“ Gebiete gebracht. Eine dieser Schülerinnen war Irene
Seiwert, heute 92 Jahre alt. Sie ist eine wichtige Zeitzeugin, die den
Alltag und den Schrecken des Krieges in ihrem Buch „Die Türme
stehen noch. Kriegserleben in Köln, Kinderlandverschickung und
Familienschicksal.“ mit zahlreichen Fotos dokumentiert.

Zum Zeitpunkt der Kinderlandverschickung ist Irene Seiwert 17 Jahre
alt. Die Schüler und Lehrer der Ursulinenschule werden nach Bansin,
auf die Insel Usedom, evakuiert. Und während Köln immer weiter durch
Bomben zerstört wird, erlebt sie mit ihren Schulfreundinnen eine
schöne Zeit an der Ostsee, wo sie gemeinsam lernen und Ausflüge
machen. Die Sorgen um ihre in Köln zurückgebliebenen Eltern und ihre
Brüder, die an der Front kämpfen, begleiten Irene Seiwert
tagtäglich. In diesem Krieg verliert sie zwei Freundinnen und ihre
beiden Brüder. Ihre Schwester stirbt kurz nach dem Krieg. Zurück
bleiben Irene Seiwert und ihre Eltern, die mit ihrem tragischen
Familienschicksal von nun an leben müssen.

Das Buch „Die Türme stehen noch. Kriegserleben in Köln,
Kinderlandverschickung und Familienschicksal.“ wurde bei Harfe
Verlag & Druck GmbH gedruckt und ist im NS-Dokumentationszentrum der
Stadt Köln erhältlich.

Irene Seiwert hat außerdem das Bildband „Kölner Türme in der Alt-
und Neustadt“ (Bernardus Verlag) herausgebraucht. In diesem
dokumentiert sie die Geschichte der Kölner Türme von der Römer- bis
zur Jetzt-Zeit.