Interessengemeinschaft ringt um Anerkennung
ISG Severinsviertel fokussiert Wirtschaft

Die Severinstraße soll nach den baulichen Veränderungen auch wirtschaftlich aufgewertet werden. | Foto: ha
  • Die Severinstraße soll nach den baulichen Veränderungen auch wirtschaftlich aufgewertet werden.
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INNENSTADT - (ha). Auf dem Weg zur Satzungserlassung konnte die Immobilien- und
Standortgemeinschaft Severinstrasse (ISG) im Bezirksparlament der
Innenstadt einen Teilerfolg verbuchen.

Mehrheitlich stimmten die Fraktionen und Einzelmandatsvertrer für die
Einleitung des Satzungsverfahrens der im Oktober letzten Jahres
gegründeten Vereinigung.
Ziel der ISG, die sich als Ergänzung zur IG Severinsviertel versteht,
ist die Wertsteigerung der gewerblich genutzten Immobilien im
Wirkungsgebiet entlang der Severinstraße. Das Unterfangen zur
Aufwertung des Standortes soll in den nächsten drei Jahren vor allem
durch ein abgestimmtes Marketing sowie einen nach Vorstellung der
Initiatoren „gesunden“ Branchenmix gelingen. Neben dem Lob durch
Stadtentwicklungsdezernent Franz-Josef Höing, der das Engagement der
Akteure im Quartier hervorhob, erhielt das Projekt auch negative
Bewertungen, etwa in der Bezirksvertretung. Vordergründig richtete
sich die Kritik dabei auf die mit der Satzungserlassung verbundenen
Kostenbeteiligung von Hauseigentümern und damit zu befürchtenden
Mieterhöhungen.
„Wir haben in diesem Bereich viele ältere Mieter, denen die Kosten
dann untergejubelt werden können“, erklärte Claus Vinçon,
stellvertretender Fraktionsvorsitzender  von Bündnis 90/Die Grünen.
Manfred Müller (Die Linke) plädierte für einen Vorlageverzicht des
Anliegens im Rat: „Wir sind gegen Zwangsbeiträge für die
Interessen des Vereins“, wandte sich Müller an das Parlament der
Innenstadt.  Auch Bezirksbürgermeister Andreas Hupke zeigte sich
skeptisch: „Ich finde es schade, wie der Prozess gelaufen ist. Uns
allen liegt die Severinstraße sehr am Herzen. Es ist schade, dass
dies nicht transparent gelaufen ist. Bei so einem Prozess muss man die
Menschen mitnehmen, nicht nur die Hausbesitzer. Das Thema ist nur
durch Zufall an uns herangekommen“, so Hupke. Eine Anfrage an die
Stadtverwaltung, ob der Rat eine Kostenverteilung auf die Mieter der
betreffenden Häuser ausschließen könne, verneinte Marc Höhmann vom
Amt für Stadtentwicklung und Statistik. Höhmann bezifferte eine
mögliche Abgabebeteiligung auf 100 bis 1.000 Euro. Dabei räumte der
Experte ein, dass es viele Mietverträge gäbe, die eine derartige
Kostenbeteiligung nicht zuließen. Demnach handele es sich um
Gesamtkosten in Höhe von 300.000 Euro, die bei einem Satzungserlass
drei Jahre lang auf circa 330 Eigentümer verteilt würden.
Unterstützung erhielt das Vorhaben von Tim Cremer, SPD: „Ich bin
der Überzeugung, dass diese Vorlage der Severinstraße gut tut. Wir
befürworten das Programm“, sagte der zweite stellvertretende
Bürgermeister. Auch Maria Tillessen (FDP) zeigte sich zuversichtlich:
„Ich spreche mich eindeutig für die Initiative aus. Ich kann mir
nicht vorstellen, dass dies irgendwen ruiniert.“  In der Abstimmung
votierten die Bezirksmitglieder mehrheitlich, gegen die Fraktion der
Linken sowie die Einzelmandatsvertreter von Deine Freunde und der
Guten Wählergruppe Köln – GUT für den Satzungserlass und stellten
somit nach dem Stadtentwicklungsausschuss das zweite befürwortende
Gremium in der Sache dar.  
In den kommenden Wochen werden die Immobilien-Eigentümer von der
Stadtverwaltung angeschrieben. Im Falle einer Widerspruchsquote von
weniger als 33,3 Prozent könnte der Rat das Sujet eventuell noch vor
der Sommerpause verabschieden, erklärte Stadtverwaltungsmitarbeiter
Marc Höhmann. Auskünfte über das Projekt erteilt die
Internetpräsenz www.isg-severinstrasse.de

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