Ein dunkles Kapitel in der Geschichte
Kölner Alpenverein gedenkt eines Mitglieds

Vorsitzender des Kölner Alpenvereins Kalle Kubatschka (r.),  und Archivar Reinhold Kruse (l.) zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig nach der Verlegung der Stolpersteine, die an den jüdischen Rechtsanwalt Moritz Bing und seine Töchter erinnern sollen. | Foto: Schlaich
  • Vorsitzender des Kölner Alpenvereins Kalle Kubatschka (r.),  und Archivar Reinhold Kruse (l.) zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig nach der Verlegung der Stolpersteine, die an den jüdischen Rechtsanwalt Moritz Bing und seine Töchter erinnern sollen.
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Innenstadt - (ans). „Wer Mitglied werden will, muss arischer Abstammung
sein“  - mit dieser Dokumentation legt der Kölner Alpenverein ein
dunkles Kapitel seiner Geschichte offen. Im Zuge dieser
Nachforschungen wurden nun die ersten drei Stolpersteine für das
ehemalige jüdische Mitglied Moritz Bing und seine Töchter Susanne
und Maria vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie, Oberländer Ufer
208, verlegt.

Moritz Bing war seit 1906 Mitglied im Kölner Alpenverein und ein
engagierter Wortführer gegen den sich ausbreitenden Antisemitismus.
Als ein begeisterter Alpinist brach er oft mit seiner Familie zu
Bergtouren auf.  Mit einem Darlehen unterstützte er 1928 den Bau des
„Kölner Hauses“ in den Tiroler Bergen, das Besuchern bis heute
Unterkunft und Verpflegung bietet.
Als 1933 ein „Arierparagraph“ in die Vereinssatzung aufgenommen
wurde, konnte Moritz Bing als Veteran des ersten Weltkrieges Mitglied
bleiben. Doch sein Verein ließ ihn im Stich. Vor 80 Jahren wurde er
als letztes verbliebenes jüdisches Mitglied aus dem Kölner
Alpenverein ausgeschlossen. Die Nationalisten verschleppten ihn 1938
ins Konzentrationslager Dachau. Nach Erpressung seines Vermögens kam
er frei und floh mit seiner Familie in die Schweiz, wo er 1947
verstarb.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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