Der „kölsche“ eingebildete Kranke
Mundarttheater Kumede feiert Jubiläum
INNENSTADT - (sf). Herzlich gelacht werden darf in der Volksbühne am
Rudolfplatz. Mit „Ne Kühmbrezel“ hat das Ensemble eine Komödie
auf die Bühne gebracht, die frei nach Molières Klassiker „Der
eingebildete Kranke“ komplett in kölscher Sprache geschrieben
wurde.
Spielleiter Wolfgang Semrau, der nicht nur Regisseur und Autor des
Stücks ist, sondern auch die Hauptrolle spielt, hat seine kölsche
Adaption des Komödien-Klassikers aus dem 17. Jahrhundert ins Köln
des 19. Jahrhunderts verlegt. Der Zuschauer lernt den wohlhabenden
Philip von Amerauh kennen, der felsenfest davon überzeugt ist, schwer
krank zu sein. Er möchte am liebsten ständig einen Arzt um sich
haben, und aus diesem Grund ist er hocherfreut, als der junge Arzt
Thomas um die Hand seiner Tochter Ännchen anhält: „Ich brauche
einen Doktor als Schwiegersohn, weil ich so krank bin“, sagt Philip
von Amerauh und treibt diesen Gedanken so weit, dass er droht, seine
Tochter zu enterben, wenn sie Thomas nicht heiratet. Doch diese ist in
Theo verliebt und verweigert sich den Heiratsplänen des Vaters.
Währenddessen kümmert sich Milchen, die Ehefrau von Philip von
Amerauh, rührend um ihren Ehemann, den Jammerlappen (kölsch: Ne
Kühmbrezel). Doch schnell wird deutlich, dass es nicht das Wohl ihres
Mannes ist, an dem sie in erster Linie interessiert ist.
Nach dem erfolgreichen Ortswechsel spielt das Mundarttheater Kumede
seine zweite Saison am Volkstheater am Rudolfplatz. Diese ist
gleichzeitig eine Jubiläumssaison, denn die dem Heimatverein Alt
Köln angeschlossene Theatergruppe feiert ihr 70-jähriges
Bühnenjubiläum. Nach Singspielen, Schwänken und Ostermann-Stücken
im kölschen Milieu hat man sich im Jubiläumsjahr einem etwas
ernsthafteren Stoff gewidmet, bei dem aber auch wieder jede Menge
gelacht werden darf. „Ne Kühmbrezel“ wird in der Volksbühne am
Rudolfplatz (Aachener Straße 5) noch an folgenden Tagen aufgeführt:
3., 4., 17., 18., 24. und 25. Juni sowie am 1. und 2. Juli jeweils
um 15 und 18 Uhr. Karten gibt es an der Theaterkasse der Volksbühne
sowie unter www.koelnticket.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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