Kunst hilft leben
Namhafte Künstler sammeln für Integrationshaus „Casa Colonia“
Innenstadt - (pm) Seit 1992 bietet das Atelierhaus am Alteburger Wall 1
Künstlerinnen und Künstlern Raum für ihre kreative Arbeit, aber
auch Ausstellungen sind in dem ehemaligen Neuen Kunstforum/ Gothaer
Kunstforum immer wieder zu sehen. Was nun allerdings auf drei Ebenen
und 400 m² (nicht nur) die Wände schmückt, gleicht einem „Who is
who“ der deutschen Gegenwartskunst. Werke von Gerhard Richter, Klaus
Staeck, HA Schult oder großformatige Arbeiten des Kölner Fotografen
Boris Becker – Künstler, die sonst in den wichtigen Museen
Deutschlands und der Welt zu Hause sind. Außerdem beteiligen sich
Anna Blume, Markus Bollen, Felix Büchel, Manfred Dahmen, Datajan,
Gabriele Demmel, Robert Haiss, Lars Käker, Benjamin Katz, Marcus
Krips, Bettina Mauel, Harald Naegeli, Berta Maria Reetz, Bildhauer und
Odonien-Visionär Odo Rumpf, Jörg W. Schirmer, Anatolij Stepanko,
Kanjo Také, Sam Zadeh und Bernd Zöllner.
„Kunst ist Nahrung für die Seele“, findet Initiator Dirk Kästel.
Unter dem programmatischen Titel „Ein bisschen Hoffnung, Liebe,
Solidarität mit Armen und Obdachlosen in Köln hat er sich mit 35
Künstlerinnen und Künstler zusammengetan, um einige ihrer Werke in
den Dienst des Projektes „Casa Colonia“ zu stellen. Dieses
Integrationshaus soll wohnfähigen Obdachlosen, Studierenden und
Künstlern ein gemeinsames Lebens- und Arbeitsumfeld bieten. Einige
Künstler stellen den kompletten Erlös ihrer Werke für das Projekt
zur Verfügung, andrere zumindest einen Anteil.
Ob sich in dieser Ausstellung mit über 150 Werken auch das „wohl
teuerste Gemälde der Welt“ befindet, wird sich zeigen. Der
Künstler Manfred Dahmen möchte mit seinem 1 x 2 m große
Acrylgemälde mit Deko-Lack, Schüttung und Blattgold-Rahmen eine
Milliarde Euro für Casa Colonia erlösen. Sollte sich für das Werk
mit dem Titel „Streitwagen“ (Chariot) kein Käufer finden, der
bereit ist, die volle Summe zu zahlen, kann das Kunstwerk für 20.000
Euro entliehen werden. Und zwar so lange, bis ein anderer Interessent
die erforderliche „Besitz- und Leihgebühr“ verdoppelt. Dieses
Leihverfahren wird bis zu 17 Mal fortgesetzt, solange bis der
Kaufpreis von über einer Milliarde erreicht wird. Ein Besuch lohnt
sich jedoch auch für Personen mit kleinerem Geldbeutel, denn die
„günstigste“ Arbeit, ein Offsetdruck in Geldschein-Optik mit dem
Titel „Deutsche Bank“, der einen Obdachlosen auf einer Parkbank
zeigt, ist bereits für einen 20 Euro zu haben.
Die Ausstellung „Ein bisschen Hoffnung, Liebe, Solidarität mit
Armen und Obdachlosen in Köln“ ist bis zum 25. November von
dienstags bis samstags, jeweils von 17 bis 20 Uhr, und nach
Vereinbarung unter Telefon 0162/ 2336701. Informationen gibt es unter
www.kunst-hilft-geben.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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