Hansaring
Neue Lösung gleich sichere Lösung
INNENSTADT - (sw). Ab sofort müssen Fahrradfahrer auf einem Teilstück des
Hansarings nicht mehr zwingend den dafür eingezeichneten
Fahrradstreifen befahren. Ihnen ist von nun an freigestellt, auf die
normale Fahrbahn zu wechseln und somit die Spur der PKW zu nutzen.
Diese Regelung gilt für den rund 500 Meter langen Straßenabschnitt
zwischen der Ritterstraße und der Straße Am Kümpchenshof. Der
Abschnitt ist der erste von insgesamt drei. Die beiden anderen sollen
im kommenden Jahr umgesetzt werden und bis zum Zülpicher Platz
reichen. Zusätzlich zur Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht wurde
auf der Strecke das Tempolimit auf 30 Stundenkilometer herabgesetzt,
entsprechende Beschilderungen weisen darauf hin.
Der Beschluss, die Radwegebenutzungspflicht aufzuheben wurde bereits
im Oktober 2015 verabschiedet. Die lange Zeitspanne bis zur Umsetzung
erklärte Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen- und
Verkehrstechnik, mit dem großen Aufwand, der im Vorhinein betrieben
werden musste. So bestand die Polizei darauf, dass die Ampelanlagen
ausgetauscht wurden, weil die Gelbzeiten bei den alten Anlagen nicht
von den üblichen vier Sekunden auf die Tempo 30 freundlichen drei
Sekunden reduziert werden konnten. Gleiche Maßnahmen sollen im neuen
Jahr auf den beiden anderen Abschnitten erfolgen, sobald es die
Witterungen zulassen. Die neuen Ampelanlagen und straßenbaulichen
Anpassungen haben bereits Kosten von 1 Million Euro verursacht.
Bei der offiziellen Montage der neuen Tempo 30-Schilder sagte
Harzendorf, er hoffe „dass wir in nicht allzu langer Zeit auf dem
Ring bessere Bedingungen für Radfahrer haben.“ Zudem freue er sich,
dass mit der neuen Regelung auf dem Teilabschnitt schon ein großer
Schritt für die Sicherheit der Radfahrer unternommen worden sei.
Reinhold Goss von der Initiative RingFrei reagierte daraufhin
allerdings entrüstet und bezeichnete dies als einen „Witz“ und
erklärte er sei erst wenige Minuten zuvor auf seinem Rad massiv von
Autofahrern bedrängt worden. Auch der Sprecher vom ADFC (Allgemeiner
Deutscher Fahrrad Club) Köln zeigte sich enttäuscht. Nach dem
Beschluss im Oktober hatte der ADFC zusammen mit Organisationen wie
RingFrei einen 10-Punkte-Plan für die Sicherheit der Radfahrer Kölns
erarbeitet, der von der Bezirksvertretung Innenstadt im März
einstimmig beschlossen worden war. „Leider wurden erst die ersten
beiden Punkte umgesetzt, außerdem hatten wir gehofft, dass bis heute
auf den ganzen Ringen das Tempo 30 Limit gelten würde.“
Der Plan sieht unter anderem vor, den Fahrradfahrern eine ganze
Fahrspur einzuräumen und die bisherigen Radwege abzuschaffen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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