XXL-Sanierungsprojekt an St. Pantaleon
Neuer Glanz für altes Gemäuer
St. Pantaleon erstrahlt nach Generalsanierung in neuem Glanz. Darauf dürfen sich Kirchgänger freuen.
Köln. Nach mehr als vier Jahren Bauzeit ist die Sanierung der romanischen Kirche St. Pantaleon abgeschlossen. Mit einem Festhochamt vor einigen Tagen, geleitet von Kardinal Rainer Maria Woelki, wurde die Kirche feierlich wiedereröffnet. Damit endete ein umfangreiches Sanierungsprojekt, das sowohl die bauliche Substanz der Kirche als auch ihr Erscheinungsbild nachhaltig sicherte und modernisierte.
Die Sanierung der über 1000 Jahre alten Kirche am Südrand der Kölner Innenstadt war dringend nötig, nachdem undichte Stellen im Dach Schäden am Gebäude verursacht hatten. Von 2020 an wurden Langhaus, Seitenschiffe und Chor einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen. Neben der Dach- und Fassadensicherung erhielten statisch belastete Bauteile wie die Gewölbe und Fenster neue Verstärkungen, um extremen Wetterbedingungen standzuhalten. Besonders die Maßwerkfenster und die 2800 Quadratmeter großen Schieferdächer wurden umfassend erneuert.
Auch optisch erstrahlt St. Pantaleon in neuem Glanz. Ein cremefarbener Kalkputz ersetzt die grau gewordenen Anstriche der Nachkriegszeit und harmoniert mit den Steinquadern der Arkadenbögen. Freigelegte Arkaden und historisch freigeformte Konturen im Westwerk betonen den ottonischen Charakter der Kirche. Eine künstlerische Neuerung ist das Theophanu-Mosaik in der nördlichen Seitenkapelle, das den Sarkophag der kaiserlichen Stifterin hervorhebt. Die deutsch-chilenische Künstlerin María Fernández Ortiz gestaltete das abstrakte Mosaik mit einer Million handgefertigter Steine. Dieses Projekt wurde vollständig über Sponsoren finanziert.
Im Innenraum wurde eine moderne Akustikanlage installiert, die den Schall gezielt auf einzelne Bereiche lenkt. Auch die Beleuchtung wurde erneuert: Energiesparende LED-Leuchten, ergänzt durch indirektes Licht, sorgen für eine dezente und atmosphärische Ausleuchtung.
Die Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro. Der Hauptanteil wird vom Erzbistum Köln getragen. Zuschüsse von Bund und Land sowie Spenden aus der Gemeinde und vom Freundeskreis St. Pantaleon sicherten die Finanzierung.
Neben den baulichen Maßnahmen bot die Sanierung neue Einblicke in die Geschichte der Kirche. Freigelegte Baunähte und Gerüstreste bestätigten, dass der Bau des Westwerks bis ins späte 10. Jahrhundert zurückreicht. Auch die Entdeckung vergessener Wandschränke im Chor und Hinweise auf die ursprüngliche Position der barocken Orgel lieferten wertvolle Erkenntnisse.
Während noch kleinere Arbeiten an den Seitenschiffen ausstehen, ist die Kirche wieder ein zentraler Ort für die Gemeinde und ein eindrucksvolles Zeugnis romanischer Baukunst in Köln.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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