Rathenauviertel
Noch kein Milieuschutz - Bezirksvertreter warten Untersuchungen ab

Das Rathenauviertel steht nach Angaben der Stadtverwaltung hinsichtlich der Mietpreisentwicklung für Wohnungen unter Beobachtung. | Foto: ha
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Innenstadt - (ha) Die Bezirksvertreter stellten im Rahmen der letzten Tagung den
Antrag zur Anwendung einer städtischen Milieuschutzmaßnahme für das
Rathenauviertel zurück. Die Vereinsmitglieder der Bürgergemeinschaft
Rathenauplatz hatten die Politiker aufgefordert, von der in den
Statuten verankerten Sozialen Erhaltungssatzung Gebrauch zu machen,
die unter anderem drastische Mietsteigerungen, etwa im Verlauf von
Wohnungssanierungen, unterbinden soll.

„Um auch in Zukunft in unserem Viertel bezahlbar wohnen zu können,
brauchen wir zwingend den Beschluss einer Erhaltungssatzung (…).
Entgegen öffentlicher Bekundungen sind wir aufgrund eines guten
Einblicks in die Nachbarschaft der Überzeugung, dass es in unserem
Viertel noch genügend bezahlbaren Wohnraum gibt, den es zu erhalten
gilt. Wir wissen von zahlreichen Wohnungen, die sich im Rahmen des
Mietspiegels bewegen. Allerdings wissen wir auch von einzelnen
Objekten in der Nachbarschaft, die bereits in Eigentumswohnungen
umgewandelt und deren Mieten anschließend deutlich angehoben wurden
und den Mietspiegel überschreiten. Diese Umwandlungen hatten immer
zur Folge, dass die ehemaligen Mieter – unsere Nachbarn – ihre
Wohnungen und das Viertel verlassen mussten, weil sie weder in der
Lage waren, die Wohnung zu kaufen, noch die dramatisch gestiegene
Miete zu bezahlen. Wir möchten verhindern, dass diese Entwicklung
ungebremst fortschreitet“, erklärte der Vorsitzende der
Bürgergemeinschaft Rathenauplatz, Klaus Adrian, in einem Schreiben an
die Bezirkspolitiker. Zwar begrüßten die Bezirksvertreter das
Anliegen im allgemeinen, dennoch sprach sich das Parlament dafür aus,
die laufende Studie der Stadtverwaltung im Pilotgebiet des
Severinsviertels abzuwarten. Das Amt für Stadtentwicklung und
Statistik bereitet derzeit eine entsprechende Satzung im genannten
Areal vor. Jährliche Dauerbeobachtungen sollen zukünftig stadtweit
zur Identifikation von Verdachtsgebieten dienen, in denen es zu einem
Erlass der Milieuschutzmaßnahmen kommen könnte. Das Rathenauviertel
gehört nach Verlautbarungen der Verwaltung bisher noch nicht zu
diesen Räumen, soll jedoch weiterhin beobachtet werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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