Bunt im Block
Organisatoren laden Anwohner zur Ideenwerkstatt
Innenstadt - (ans) Das geplante Nachbarschaftsfest „Bunt im Block“, das am 27.
Mai in der Südstadt stattfinden soll, hat in den letzten Wochen für
viel Aufsehen in der Medienlandschaft gesorgt. Gleich nach der
Ankündigung der Veranstaltung, in der Trägerschaft des Vereins
Südstadtleben e.V., formierte sich bei einigen Anwohnern der
Südstadt Widerstand, in Form von einer Petition mit
Unterschriftensammlung.
Nun nahmen die Organisatoren von „Bunt im Block“ Stellung zur
Kritik der Anwohner. „Wir nehmen die Sorgen ernst und sind auf alle
Forderungen, die in der Petition aufgeführt sind, eingegangen und
erfüllen sie alle“, erklärte Till Riekenbrauk, einer der
Organisatoren. Auf der Homepage könne man über die geplanten
Aktionen und die offengelegte Finanzierung nachlesen. Es werde ein
Glasverbot eingehalten, und es soll auch keine Gröll- und Saufmeile
werden. „Das wollen wir auch nicht. Das ist eine
Sonntagnachmittag-Veranstaltung, die um 20 Uhr endet“, betont
Riekenbrauk. Sogar das Gebiet habe man um 30 Prozent verkleinert, weil
eine der großen Sorgen der Anwohner die Größe der Veranstaltung
war.
Insgesamt berichten die Veranstalter aber von einem positiven
Feedback. „Beim Veedelstreff auf dem Eierplätzchen kamen wir mit
vielen Menschen ins Gespräch und haben wahnsinnig tolle
Rückmeldungen bekommen. Die Menschen haben uns ermutigt,
weiterzumachen“, erzählt Mit-Organisator Thomas Schmeckpeper.
Inzwischen wurden rund 20 Aktionen angemeldet. In der Eburonenstraße
organisieren Anwohner ein Tischtennisturnier und im Römerpark bieten
Nachbarn Sport- und Yogakurse an. Auch das Seniorenzentrum Herz Jesu
im Oberländer Wall beteiligt sich mit einem Tag der Offenen Tür am
geplanten Nachbarschaftsfest. Und es sollen noch mehr werden. „Wir
wollen mit der Veranstaltung eine Plattform schaffen, auf der die
Nachbarschaft selbst die Chance nutzt und diese mit ihren Themen und
Inhalten füllt, und darüber auch in Austausch kommt“, erklärt
Thomas Schmeckpeper. Der nächste öffentliche Nachbarschaftstreff
soll am 25. März um 15 Uhr im Bauspielplatz Friedenspark stattfinden.
Alle interessierten Anwohner sind eingeladen, gemeinsam mit den
Organisatoren weitere Ideen für den Tag zu entwickeln. Auch unter
www.buntimblock.de besteht die Möglichkeit, Aktionen anzumelden.
„Da wir einen Antrag auf eine nicht kommerzielle Nutzung des
öffentlichen Raums stellen, gibt es keinen gewerblichen Verkauf und
es finanziert sich nicht aus Standgebühren“, betont Schmeckpeper.
Mit ihrem Konzept haben die Organisatoren auch die Bürgerstiftung
Köln überzeugt, die das Nachbarschaftsfest mit 5.000 Euro
unterstützt. Andere Sponsoren sind RheinEnergie, Naturstrom und
Schauspiel Köln. Mit weiteren Geldgebern sei man noch im Gespräch.
Unterstützung erhoffen sich die Veranstalter von der
Bezirksvertretung Innenstadt, die sich mit dem geplanten
Nachbarschaftsfest am 19. April befassen wird. Doch wie es aussieht,
ist man sich auch dort nicht einig. Wie aus einer Pressemitteilung der
Bündnis 90/ Die Grünen hervorgeht, sorgen die Diskussionen um
„Bunt im Block“ nun auch für „Streit zwischen den Fraktionen in
der Bezirksvertretung Innenstadt.“ Während die CDU die Fest-Gegner
unterstützt und in einer Pressemitteilung das sofortige Ende der
Vorbereitungen fordert, sehen die Grünen „keinen Grund, die
Planungen für das Event einzustellen oder eine Genehmigung zu
versagen. Ein solches Nachbarschaftsfest – quasi der ‚Kleine Tag
des guten Lebens‘ in der Südstadt sei eine Zurückeroberung von
öffentlichem Raum durch die Bürgerinnen und Bürger, der de jure
nicht nur den parkenden Autos zusteht“.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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