Neue Schau im Museum für Angewandte Kunst Köln
"Perfect Match" zeigt ab 20. März ausgewählte Objekte
In der Reihe „Ausgewählt“ präsentiert das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) mit wechselnden Ausstellungskonzepten ungewohnte und überraschende Einblicke in seine historischen Sammlungen. Die kommende Ausstellung „Perfect Match“ widmet sich dem Phänomen der Kunstkammer, indem ausgewählte Objekte des MAKK und der Privatsammlung von Thomas Olbricht in ein spannendes Zusammenspiel – ein „Perfect Match“ – gebracht werden.
In sieben Themenräumen werden insgesamt 68 hochkarätige Kunstwerke aus unterschiedlichen Materialien inszeniert. So lassen meisterhaft gearbeitete Objekte aus Bernstein, Elfenbein, Koralle, Silber, Muschel, Stein, Bronze, Gold oder Kokosnuss und Rinderbein die Atmosphäre einer fürstlichen Kunstkammer entstehen.
Die in der Renaissance und im Barock von Herrscher*innen, Gelehrten und wohlhabenden Bürger*innen eingerichteten privaten Kunst- und Wunderkammern gelten als Vorläufer unserer heutigen Museen. Sie waren Orte der Repräsentation, der Unterhaltung und der vertiefenden Betrachtung. Sie verbanden Neugier und Staunen mit einem neuen Wissensdrang und dem Interesse an naturwissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Entwicklungen. Dabei weisen aus unserer heutigen Sicht einige Kunstkammerobjekte auch auf eurozentrische und koloniale Denkmuster hin.
Die Kunstkammern dieser Zeit repräsentierten ein universelles Sammlungskonzept, das mit „exotischen“ Objekten, seltenen Naturalien, kostbaren Kunstwerken und technisch-wissenschaftlichen Errungenschaften die Vielfalt der Schöpfung im Kleinen abbilden sollte. Die Kunstkammerobjekte der Sammlung Olbricht und des MAKK entsprechen hingegen nicht diesem historisch gewachsenen Sammlungstyp: Die Kunstkammerstücke des Museums sind Belege für herausragendes künstlerisches Schaffen und gehen auf eine bürgerliche Sammlungstradition zurück. Dagegen ist die Privatsammlung von Thomas Olbricht, die zu den weltweit bedeutendsten Spezialsammlungen zählt, zwar von der universellen Sammlungsidee der historischen Kunstkammern inspiriert, entspricht aber ganz den individuellen Interessen und Leidenschaften einer Sammlerpersönlichkeit des 21. Jahrhunderts.
Trotz ihrer unterschiedlichen Sammlungskonzepte spiegeln beide Sammlungen eindrucksvoll die zentrale Aufgabe der historischen Kunstkammern wider, nämlich die umfassenden Bereiche der Kunst und der Natur zu begreifen, zu vereinen und durch den Menschen zu beherrschen. Dieses spannende Beziehungsgeflecht zwischen Kunst, Mensch und Natur beleuchtet die Ausstellung mit Exponaten aus der Früh- und Blütezeit der Kunstkammern des 16. und 17. Jahrhunderts.
- Die Ausstellung ist vom 21. März bis 22. September 2024 zu sehen.
- Der Eintritt kostet 4 Euro, ermäßigt 2 Euro.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10 bis18 Uhr, montags geschlossen, außer an Feiertagen.
Am ersten Donnerstag im Monat (Langer Donnerstag/KölnTag), ist das Museum von 10 bis 22 Uhr geöffnet, bei ganztägig freiem Eintritt für Kölner*innen und ab 17 Uhr mit Ermäßigung für Nicht-Kölner*innen.
Redakteur/in:EXPRESS - Die Woche - Redaktion aus Köln |
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