Die Musik kennt keine Grenzen
Präsentation des Dokumentarfilms „Grenzenlos“
INNENSTADT - (sf). Kann Musik Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander
verbinden, Sprachbarrieren sprengen und zur Integration beitragen?
Dieser Frage geht das Chorprojekt „Grenzenlos“ nach, das Henning
Krautmacher von den Höhnern zusammen mit Chorleiter Michael Kokott,
Sommerblut-Festival-Veranstalter Rolf Emmerich und Hedwig NevenDuMont
ins Leben gerufen haben. 40 musikbegeisterte junge Menschen zwischen
zwölf und 29 Jahren hatten sich vor einigen Monaten zum Auftakt des
Projekts zusammengefunden. Die Hälfte von ihnen singt im Kölner
Jugendchor St. Stephan, die übrigen 20 sind erst vor kurzem als
Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Gemeinsam bilden sie den Chor
„Grenzenlos“, der sich einmal in der Woche trifft, um unter der
Leitung von Michael Kokott zu proben.
Was die Chormitglieder in den vergangenen Monaten alles erlebt haben
und welche Erfahrungen sie im Chorprojekt gesammelt haben, fasst der
einstündige Dokumentarfilm „Grenzenlos“ zusammen, den die
Initiatoren des Projekts jetzt gemeinsam mit allen Chormitgliedern bei
einer Filmpremiere im Odeon-Kino präsentierten. Der Film begleitet
die Jugendlichen nicht nur bei Proben und Auftritten, sondern blickt
auch hinter die Kulissen des Chorprojekts und lässt einige
geflüchtete Jugendliche zu Wort kommen, die im Chor einen neuen
Hoffnungsträger für sich entdeckt haben. „Ich mache hier mit, weil
ich meine Zeit irgendwo anders verbringen wollte, als da, wo ich jetzt
wohne“, sagt einer von ihnen. Daniel Itseuma (27) berichtet, wie er
vor knapp einem Jahr aus seinem Heimatland Nigeria aufgrund der
Studentenrevolte geflüchtet ist und welche Kraft ihm das Singen im
Chor jetzt gibt.
Das Chorprojekt „Grenzenlos“ wurde vor etwa acht Monaten ins Leben
gerufen. Seitdem haben die Jugendlichen bereits viel gemeinsam erlebt.
Zu den Höhepunkten zählen beispielsweise ein Auftritt mit den
Höhnern in der Lanxess-Arena, ein Konzert in der Kölner Philharmonie
oder die Begegnung mit Auma Obama, der Halbschwester des
US-Präsidenten Barack Obama.
Doch nicht nur die vielen gemeinsamen Auftritte zeugen von einem
Erfolg des Projekts: Viel wertvoller sind, wie im Film ebenfalls
deutlich wird, die zahlreichen Freundschaften, die zwischen den
Chormitgliedern entstanden sind. So ist das Projekt „Grenzenlos“
tatsächlich ein gelungenes Beispiel dafür, dass Musik keine Grenzen
kennt und Menschen und Kulturen miteinander verbindet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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