Freie Schule Köln inszenierte „Romeo und Julia"
Realschüler gegen Gymnasiasten
Innenstadt - (ha). Mit vier Vorstellungen des Shakespeare-Klassikers „Romeo
und Julia“ feierte die Theater-AG der Freien Schule Köln in der
Alten Feuerwache ihre 20. Inszenierung. Mit der rund 90-minütigen
Adaption erlebten die Zuschauer eine moderne Variante des Dramas, in
dem Regisseur Paul Broisch seine Darsteller den Klischees und
Leistungserwartungen des Bildungssystems aussetzte.
Auf der Bühne standen sich Gymnasiasten und Realschüler skeptisch
bis verfeindet gegenüber. Eine Romanze erweist sich durch den Druck
von Mitschülern und Familienangehörigen sowie dem Fehlverhalten
auf pädagogischer Seite als scheinbar unmöglich. Wie in der
literarischen Vorlage bahnt sich in der Geschichte ein tragisches
Finale an. Doch die Verliebten müssen nicht erst nach dem Freitod
wieder zueinander finden. Neben den Gefühlen siegt im Stück auch der
Intellekt aller Beteiligten.
In einer rund 90-minütigen Performance demonstrierten die 19
Bühnendarsteller im Alter zwischen 15 und 17 Jahren unter der Regie
von Paul Broisch eine künstlerische Einheit. Unterstützt von
weiteren drei Jugendlichen in der Technik setzte das Ensemble ein
klares Signal gegen Intoleranz und Vorurteile. Für eine Bearbeitung
der Story hatten sich die Schüler im Rahmen einer Projektwoche
entschieden.
„Ausschlaggebend für die Produktion war (...) die immer noch
aktuelle Thematik der Geschichte, in der es neben Liebe und Beziehung
auch darum geht, wie sich Jugendliche in der Gesellschaft und deren
vorgegebenen Erwartungen und Rollenverständnissen zurecht finden“,
erklärte Ann-Christin Wehmeyer, die sich ehrenamtlich für die
Gesamtschule in freier Trägerschaft engagiert.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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