Saatgutfestival
Rund um den eigenen Anbau und Naturschutz
Innenstadt - (nk) Die Gemeinschaftsgärten Köln veranstalteten zum dritten Mal das
Saatgutfestival im VHS Studienhaus am Neumarkt. An Informationstischen
konnten die Besucher sich über verschiedene Themen rund um den
eigenen Anbau und Naturschutz informieren. Zudem gab es Vorträge und
Workshops über regionale und seltene Gemüsesorten, die Arbeit von
kleinen, engagierten Saatgutvermehrern, über Wildblumen und
Insektenschutz, über die geplante Fusion der Agrarriesen Bayer und
Monsanto und naturnahes Gärtnern auf Balkonen, in Gärten und
Hinterhöfen. Kern des Festivals war eine Saatguttauschbörse, bei der
Gärtner aus Köln und Umgebung ihr vielfältiges Saatgut miteinander
tauschen konnten. Außerdem boten kleine Saatgutvermehrer seltene
Sorten von Kräutern, Blumen, Gemüse und Obst an. „Wir müssen
langsam aufpassen, wie wir mit der Erde umgehen“, berichtete Ingrid
Gossner aus dem Oraga-Team. „Wir vergessen mit unserer
Agrarwirtschaft, dass die Natur alles selbst macht, wir müssen
aufhören, den Boden auszubeuten, denn wir haben nur diesen einen
Boden. Wir werden immer mehr Menschen auf diesem Planeten und wir
brauchen demnach mehr Nahrung, das schaffen wir aber nicht in der
Großindustrie.“
Das Saatgutfestival war gut besucht, so dass es schon einmal eng wurde
in den Räumlichkeiten. „Wir sind immer noch in der Minderheit, mit
unseren Interessen, aber wir werden immer mehr“, so Ingrid Gossner
mit ihrem positiven Feedback. Sie selbst hofft, dass die Stadt Köln
noch einiges in dieser Hinsicht umsetzt. „Erstmals ist unter anderem
die Freiluga Köln heute mit einem Stand vertreten“, berichtete
Ingrid Gossner. „Sie sind ein wichtiger Aspekt, da sie Kinder
ausbilden und die Kinder sind schließlich unsere nächste
Generation.“ Auch mit einem Stand vertreten war unter anderem der
Unverpackt-Laden „Tante Olga“ von der Berrenratherstraße 406.
Seit eineinhalb Jahren verkauft das Geschäft seine Produkte ohne
Verpackung, und das sehr erfolgreich. „Die Kunden bringen ihre
Verpackungen selbst mit, das kann alles sein, ein Einmachglas, eine
Brotdose oder eine bereits benutzte Tüte. Wir wiegen das Leergewicht
und das Gewicht mit dem Inhalt, so bemessen wir den Preis“,
berichteten die Aussteller.
Mittlerweile gibt es drei Unverpackt Läden in Köln. Der Tante Olga
Laden ist bisher der einzige, der bio-zertifiziert ist. Ob eigener
Anbau, richtiger Anbau, um dem Insektensterben entgegenzuwirken oder
Müllvermeidung, auf dem Saatgutfestival gab es eine Menge lehrreicher
Informationen. Wer sich der Community anschließen möchte, kann das
unter www.gemeinschaftsgaerten-koeln.de tun.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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