Videoüberwachung am Ebertplatz, Breslauer Platz und Neumarkt
Rund um die Uhr überwacht

Das Geschehen auf dem Ebertplatz wird von acht Kameras direkt in die Beobachtungszentrale der Polizei gesendet.  | Foto: ha
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Innenstadt - (ha). Nach Hauptbahnhof, Dom und den Ringen werden auch der
Ebertplatz, der Breslauer Platz und der Neumarkt umfassend mit
Videokameras überwacht. Die Maßnahmen dienen der Abschreckung und
sollen für mehr Sicherheit sorgen. Die Anlagen übertragen das
Geschehen rund um die Uhr live zu fünf, zukünftig sieben,
Videobeobachtungsplätzen, die im Wechsel durch Mitarbeiter der
Einsatzleitstelle besetzt werden.

Bei Erkennen von Gefahren oder Straftaten wird sofort reagiert.
Sollten die Aufzeichnungen nicht als Beweismittel oder zur Prävention
von illegalen Handlungen genutzt werden, erfolgt ihre Löschung nach
14 Tagen. „Eine abschließende Aussage, dass ausschließlich die
Videobeobachtung zu einer bestimmbaren Veränderung in bestimmten
Deliktfeldern oder Einsatzbereichen geführt haben, kann bisher nicht
getroffen werden, jedoch hat die letzte umfangreiche Analyse insgesamt
einen Rückgang der Fallzahlen aufgezeigt.

Dennoch wird die Videobeobachtung vielmehr als eines von mehreren
Instrumenten polizeilichen Handelns in Verbindung mit einem
Gesamtkonzept gesehen, welches erfolgreich zur Verhinderung und
Bekämpfung von Straftaten eingesetzt wird. Dies unterstreicht auch
die wachsende Anzahl an Einsätzen sowie die Durchführung
polizeilicher Maßnahmen in Verbindung mit Videobeobachtung“,
berichtet Christoph Gilles von der Pressestelle des Polizeipräsidiums
Köln.

„Die Installation von Überwachungskameras ist nachvollziehbar und
konsequent. Allerdings führt sie dazu, dass kriminelle Aktivitäten
in nicht einsehbare Bereiche verlagert werden. So ist zu befürchten,
dass beispielsweise die Drogenszene vom Ebertplatz Richtung Rheinufer,
Eigelstein oder die Alte Feuerwache wandert. Wir wünschen uns mehr
echte Polizisten, die präventiv vor Ort sind, flexibel reagieren und
eingreifen können. Kameras können das nicht“, erklärt Michael
Scheffer von Die Linke.

„Mit dem Mittel der Videobeobachtung muss aus unserer Sicht
verantwortungsvoll umgegangen werden. Die Standorte werden von der
Polizei dort vorgeschlagen, wo sie Kriminalitätsschwerpunkte
ausmacht. Der Ebertplatz und der Breslauer Platz gehören dazu.
Allerdings ist dann immer wieder zu überprüfen, ob die
Videoüberwachung am konkreten Standort wirksam ist und wie lange sie
erforderlich bleibt. Videoüberwachung kann nur erfolgreich sein, wenn
die Polizei im Ernstfall schnell an den überwachten Bereichen ist“,
so SPD-Fraktionsvorsitzende Regina Börschel.
„Videoüberwachung geben den Menschen nur ein scheinbares
Sicherheitsgefühl. Spontane Straftaten werden von ihr nicht
verhindert. Statt Polizeibeamte vor Bildschirme zu setzen, wünschten
wir uns lieber eine direkte Präsenz durch Streifengänge“, sagt
Claus Vinçon,  stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Bündnis90/Die Grünen.

„Wir begrüßen die Videoanlage. Videoanlagen lösen nicht alle
Probleme, aber sie vermitteln zum einen ein Gefühl der Sicherheit und
liefern zum anderen den Nachweis von Straftaten. Es sind weniger
mutmaßliche Drogendealer auf dem Platz, seit die Polizei stärker
kontrolliert und die Anlage in Betrieb ist. Natürlich haben die sich
nicht in Luft aufgelöst, viele sind jetzt in den umliegenden Straßen
wie am Gereonswall und in der Weidengasse. Aber auch hier kontrolliert
die Polizei verstärkt und wir hoffen, dass das so bleibt“, sagt
Ruth Wennemar vom Bürgerverein Eigelstein.

Das Geschehen auf dem Ebertplatz wird von acht Kameras direkt in die Beobachtungszentrale der Polizei gesendet.  | Foto: ha
Auf dem Breslauer Platz sind sieben Videokameras im Einsatz. | Foto: ha
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