Anneliese und Günter Wieland feierten Eiserne Hochzeit

Schon seit 65 Jahren ein Paar

Innenstadt - (ha). Anneliese und Günter Wieland feierten ihre Eiserne Hochzeit.
Die ehemalige Verwaltungsmitarbeiterin und der gelernte Damenhutmacher
lernten sich beim ersten Tanz auf einer Sülzer Veranstaltung kennen
und zogen am 1. Dezember 1954 vor das Standesamt.

„Günter hat mich damals in dieser Kneipe aufgefordert. Das hat mich
nicht wirklich überrascht, schließlich war es ein Tanzabend“,
lacht die 84-Jährige und bescheinigt ihrem damaligen Verehrer Talent.
„Außerdem sah er sehr gut aus und ist für mich bis heute ein
attraktiver Mann geblieben“, so die Rentnerin über ihren Gatten,
der in den vergangenen Jahren gesundheitlich einiges einstecken
musste. „Ich hatte drei Schlaganfälle und einen Herzinfarkt. Auch
mein Augenlicht habe ich dadurch verloren. Das ist wirklich schlimm
für mich, aber meine Frau ist so unglaublich stark, sie hat mich nie
alleine gelassen und in den schwersten Stunden zu mir gehalten. Ohne
sie wäre ich nicht mehr am Leben. Ich kann nicht in Worte fassen, was
sie mir bedeutet“, offenbart der 86-Jährige seine Gefühle.

„Am wichtigsten ist, dass wir uns haben. Ich bin froh, dass wir auch
im hohen Alter in unserer Wohnung zusammen leben“, konstatiert der
einstige Hutmacher, der selbst nie eine Kopfbedeckung tragen wollte.
„Dafür habe ich meiner Frau viele schöne Stücke gemacht. Leider
ist dieser Beruf vollkommen aus der Mode gekommen“, berichtet er.
Die Lebensbiographie der Eheleute ist eng verbunden mit dem
Überlebenskampf in den Ruinen und prägt das Paar bis heute.