Einsame Helden
Schüler der Königin-Luise-Schule führten ein Theaterstück auf

Die Familie feiert Brunos Geburtstag, der fühlt sich nicht wohl dabei. | Foto: Broch
  • Die Familie feiert Brunos Geburtstag, der fühlt sich nicht wohl dabei.
  • Foto: Broch
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

INNENSTADT - (sb). Nebelschwaden ziehen über die Aufführungsfläche, mal rot,
mal gelb, mal blau angeleuchtet. Die Darsteller liegen am Boden im
Kreis, mit dem Kopf zur Mitte. Sie sind schwarz angezogen und
philosophieren über das Leben.

Einer will die anderen für seine sozialistische Überzeugung
gewinnen, eine andere spricht vom Frieden, sie kichern zwischendurch
und wollen sich zunächst noch mal einen Joint bauen, bevor sie
irgendetwas – was auch immer – in Angriff nehmen. Das ist die
Phase des jungen Erwachsenen Bruno. Bruno ist die Hauptfigur in dem
Stück „Sind wir nicht alle ein bisschen Bruno?“, das die
Theater-AG der Königin-Luise-Schule Anfang September aufführte. Neun
Oberstufenschüler stellten episodisch das innere und äußere Leben
der Hauptfigur im Pädagogischen Zentrum ihrer Schule dar.
Unterstützt wurden sie dabei vom Technik Team der Schule. Grundlage
der Aufführung ist das Stück des Autors Martin Heckmann “Kommt ein
Mann zur Welt“.

Bruno hält sich eine Zeitlang für etwas Besonders, doch ist er viel
mehr ein durchschnittlicher Mensch, mit durchschnittlichen Sorgen und
Nöten, dem manchmal Gutes widerfährt und manchmal Schlechtes, der
wächst, sich verliebt und Dinge ausprobiert, der lacht, weint,
staunt, fragt, denkt, liebt, hasst. Hineingeworfen in die Welt, stellt
sein Leben den Versuch des einsamen Helden dar, ein Held zu sein, in
einer Welt voller einsamer Helden, die Helden sein wollen. „Die
Identifikationsmöglichkeit der Oberstufenschüler mit dem
revolutionären Aufbruchsgeist der Figuren war unter anderem ein
Auswahlkriterium für den Stoff“, schilderte Lehrerin Janine Engel,
die mit ihrem Kollegen Sandro Knop die Theater-AG betreut.

Schon seit letztem Schuljahr arbeiteten die Schüler an dem
Bruno-Stoff. Die Rolle der Hauptfigur war mehrfach vergeben. „Da wir
von Beginn an ohne feste Rollenzuweisungen arbeiteten, waren am Ende
alle ein bisschen Bruno. So entstand auch der Titel. „Sind wir nicht
alle ein bisschen Bruno?“, berichtete Engel. Die Jugendlichen
spielten sehr engagiert und überzeugten mit ihrer Textsicherheit und
brachten sicher den einen oder anderen Zuschauer zum Nachdenken über
das eigene Leben.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.