Geschichten aus dem Seelenzimmer
Schüler lasen selbstverfasste Werke

Irene Martschukat, Margarita-Sofia Weber, Isabelle Jobst, Artin Khodabandeh, Alexander Gisbrecht, Elisabeth Schmiofski, Polina Bespiatov und  Uli Carp (v.  l.) hatten zum Finale des traditionellen Schreibwettbewerbs am Berufskolleg in die Aula der Bildungseinrichtung geladen. | Foto: ha
  • Irene Martschukat, Margarita-Sofia Weber, Isabelle Jobst, Artin Khodabandeh, Alexander Gisbrecht, Elisabeth Schmiofski, Polina Bespiatov und  Uli Carp (v.  l.) hatten zum Finale des traditionellen Schreibwettbewerbs am Berufskolleg in die Aula der Bildungseinrichtung geladen.
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INNENSTADT - (ha). Zum fünften Schreibwettbewerb am Berufskolleg an der
Lindenstraße hatten die Initiatoren um die Pädagogen Irene
Martschukat und Uli Carp zu Beginn des Schuljahres die Thematik
„Familiengeschichten“ vorgegeben. Über 30 Einreichungen aller
Jahrgangsstufen zeugten von dem Interesse der Jugendlichen und jungen
Erwachsenen, neben  dem wirtschaftlichen Fokus der
Bildungseinrichtung kreative und emotionale Ausdrucksformen
anzunehmen.

Nach einer Auswahl von 18 Werken reduzierte eine Jury aus Lehrern und
Schülern die Werke auf sechs Beiträge, aus denen schließlich
Isabelle Jobst und ihre Short-Story „Die Schnaps-Verschwörung“
als Siegerin hervorging. In der Geschichte um eine Familie, die
während des Zweiten Weltkriegs kurzfristig getrennt wird, aber wieder
zusammenfindet, überzeugte die 16-jährige Schülerin Jury und
Publikum mit einer klaren Sprache und Einfühlungsvermögen für die
beschriebenen Figuren. „Die Geschichte ist wahr und beruht auf den
Erinnerungen meines Großvaters. Er und seine Familie hatten damals 
große Angst vor den sowjetischen Besatzern. Mein Opa glaubt, dass die
Sicherheit der auf dem Hof lebenden Menschen vor allem durch einen
besonderen Deal gewährleistet wurde: Man hatte sich bereit erklärt,
Schnaps zu brennen, der den Soldaten schlicht ausgegangen war. Als ich
die Story meinem Großvater das erste Mal vorlas, war er sehr
berührt. Er meinte, ich hätte damit den Zeitgeist eingefangen und
ihn das Geschehene im Kopf noch mal durchleben lasssen“, berichtet
der Teenager. Doch auch die Arbeiten von Artin Khodabandeh („Weg von
hier“), Alexander Gisbrecht („Der Test“), Margarita-Sofia Weber
(„Familiengeschichte“), Polina Bespiatov („Das
Sonnenuntergangsgemälde“) und Elisabeth Schmiofski („Eine Familie
zwischen uns, Justin Kesselfleisch, Frau Buche und den Tieren“)
zeugten mit Themenbereichen wie Krieg, Flüchtlingsschicksale, Liebe,
Sexualität, Naivität oder Konsumverhalten vom  kritischen Denken,
den universalen Sehnsüchten und der Originalität der Autoren.
„Vordergründig geht es uns natürlich um das Schreiben und damit um
die Förderung des Veständnisses gegenüber Literaten. Die
Wettbewerbsteilnehmer sollen ein Forum erhalten, auf dem sie sich
zeigen können“, erklärt Mitinitiatorin Irene Martschukat.
Die jungen Finalteilnehmer erhielten neben einer Urkunde jeweils einen
Buchgutschein. Ihre Geschichten sind als E-Book im aktuellen Werk
„Hört auf! Hört auf! Wir kentern! Familiengeschichten.“ bei
Amazon erhältlich.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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