RVDL fordert Pflege für fast 50 Jahre alte Statue
Severinsdenkmal benötigt Reinigung
Innenstadt - (sw). Jeden Monat benennt die Regionalgruppe Köln des Rheinischen
Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) ein Denkmal,
dass eine besondere Bedeutung für die Öffentlichkeit hat und
Unterstützung benötigt.
„Das Denkmal des Monats wird nicht ausberufen, weil es ein besonders
schönes Denkmal ist, sondern weil es Objekte sind, wo Handlungsbedarf
gefordert ist“, erklärt Rudolf Conrads, Mitglied beim RVDL.
Besondere Aufmerksamkeit will der RVDL dieses Mal auf St. Severin
lenken, der vor der Kirche St. Johann Baptist steht.
Der heilige Severin war der dritte bekannte Bischof von Köln und ist
nicht nur Namengeber für das Severinsviertel sondern auch
Schutzpatron über das Viertel und die ganze Stadt. Seine Gebeine sind
in einem Schrein im Chorraum der Kirche St. Severin aufbewahrt.
Seine Statue wurde von dem Bildhauer Elmar Hillebrand entworfen und
zusammen mit dem Bildhauer Walter Schmitt in Villmar an der Lahn
erstellt. Am 27. November 1968 wurde das 150.000 DM teure, 4,5 Meter
große und 20 Tonnen schwere Kunstwerk vor der Kirche aufgestellt.
Fast 50 Jahre nach seiner Aufstellung ist deutlich zu erkennen, dass
die Zeit und die Umwelt ihre Spuren auf dem Bischof hinterlassen
haben. Vor allem die Elemente haben ihren Tribut gefordert und den
Heiligen so mit Moos und Schmutz besetzt, dass von dem hellen Uliano
Marmor aus dem italienischen Carrara nicht mehr viel zu sehen ist.
Das Gestein ist eigentlich ein sehr heller, kristalliner Marmor mit
feinen grauen Adern. Damit das auch wieder zum Vorschein kommt und die
Figur wieder erstrahlen kann, haben sich nun Mitglieder des
Arbeitskreises und Engagierte zusammengetan. Sie sehen sich jedoch
zuerst vor die Herausforderung gestellt, herauszufinden, wer für St.
Severin zuständig ist, da bisherige Recherchen und Nachfragen des
RVDL bei der Stadt keine Ergebnisse brachten und niemand sich
zuständig fühlt, obwohl es auf öffentlichem Boden steht. „Das
Denkmal gehört quasi niemandem und ist sozusagen herrenlos“,
erklärt Stephan von Wahl, Mitglied des Arbeitskreises „Denkmal des
Monats“. „Da werden wir wohl an Oberbürgermeisterin Reker selbst
gehen müssen, damit sie diese Aufgabe erteilt.“
Für die anfallenden Kosten gibt es bislang nur Schätzungswerte.
Johannes Hillebrand, Sohn des Bildhauers und selbst Bildhauer,
vermutet ähnliche Kosten wie beim Tierbrunnen an Groß St. Martin bei
dem er selbst bei der Wiederaufwertung beteiligt war. Diese lagen bei
22.000 Euro.
Interessierte Helfer wie Spender können sich an Rudolf Conrads
unter rc.conrads@googlemail.com wenden.
Weitere Informationen zum RVDL gibt es unter
www.rheinischer-verein.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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