Grabmal der Stadtpatronin wurde aufwendig restauriert
St. Ursula lächelt wieder
Innenstadt - (ha). In rund dreiwöchiger Arbeit gelang es den Kölner
Diplom-Restauratorinnen Susanne Brinkmann und Christina Verbeek die
Stadtpatronin von Kerzenruß- und Staubschichten der vergangenen
Dekaden zu befreien.
„Die Figur sieht zwar aus, als ob sie aus Marmor gefertigt worden
wäre, ist sie aber nicht. Im Prinzip handelt es sich um Gipsstein,
der sehr empfindlich ist. Das gilt vor allem für mechanische
Verletzungen und Lösemitteln. Sogar Wasser ist hier nicht
anwendbar“, erklärte Brinkmann. Deshalb sei es zur Nutzung eines
eigens für derartige Arbeiten entwickelten Lasers gekommen, der die
Oberflächen des Alabasters berührungslos vom Schmutz befreite.
Über die Epochen eingeritzte – bisher nicht entschlüsselte –
Botschaften beließen die Handwerkerinnen im Stein. Möglich wurde die
Restauration durch eine Spende der KastanienHof Stiftung, die 15.000
Euro zur Verfügung stellte. „Ohne diese finanzielle Hilfe wäre
eine Reinigung für unsere Gemeinde nicht möglich gewesen“, dankte
Pfarrer Dominik Meiering und freute sich über das zurückgewonnene
Lächeln der Heiligen Ursula. „Sie strahlt eine unglaubliche Wärme
und ein Leuchten aus, das jetzt wieder da ist“, so der Geistliche.
Neben den Hauptarbeiten erfolgte zudem die Restauration des Unterbaus
aus schwarzem Lahnmarmor.
Das Werk eines unbekannten Künstlers stammt aus der Mitte des 17.
Jahrhunderts. Es stellt die Entschlafene mit einer Palme in der Hand
dar. Zu ihren Füßen sitzt eine Taube. Einer Legende nach wurde
Ursula im vierten Jahrhundert mit zehn Gefährtinnen und 11.000
Jungfrauen auf einer Wallfahrt nach Rom von Kölner Stadtbelagerern
getötet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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