Kreativlabor und veritable Spielstätte
Stadtgarten als europäisches Zentrum für Jazz
INNENSTADT - (sb). Ab nächstem Jahr bekommt der Kölner Stadtgarten deutlich
mehr Fördergeld. 600.000 Euro soll er jährlich erhalten, die Hälfte
vom Land Nordrhein-Westfalen, die andere von der Stadt. Mit diesen
Fördermitteln soll die Einrichtung zum europäischen Zentrum für
Jazz und aktuelle Musik ausgebaut werden.
„Es gibt viele gute Spielstätten für Jazz in NRW. Der Stadtgarten
ist seit Jahrzehnten eine veritable Adresse, auch als Kreativlabor und
auf besondere Weise förderungswürdig“, erläuterte
NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf auf einer Pressekonferenz,
die im Vorfeld des eintägigen Winter-Jazz-Festivals im Stadtgarten
stattfand.
Bisher fördert die Stadt den Stadtgarten mit 80.000 Euro im Jahr.
Weitere Projekthilfen würden trotz der nun beschlossenen Förderung
weiterhin beantragt und gewährt, versicherten Reiner Michalke,
Programmleiter und Mitbegründer des Stadtgartens, und Neuendorf.
Mit dem Europäischen Zentrum soll die regionale Jazzszene gestärkt
und das Haus zu einem Kreativlabor für die Produktion
zeitgenössischer Musik entwickelt werden. Eine internationale
Vernetzung mit anderen Spielorten soll dabei die heimische Szene in
intensiveren Kontakt mit anderen nationalen und internationalen
Künstlern bringen. So führte Michalke bereits Gespräche mit
Kollegen aus Wien und Amsterdam.
Die neue Förderung werde vor allem in die Betreuung von Musikern und
in das Programm fließen, beschrieb Ulla Oster, Vorsitzende der
Initiative Kölner Jazzhaus e.V., die den Stadtgarten betreibt. „Wir
wollen versuchen, ein noch größeres Publikum zu gewinnen“, sagte
sie. Daneben werde es auch räumliche Veränderungen geben, wie zum
Beispiel eine neue, flexible Zuschauertribüne im Konzertsaal.
Ebenfalls werde am Ticktet-System gearbeitet, demnächst sollen die
Zuschauer ihre Plätze online buchen können, so Oster.
Der Stadtgarten feierte im vergangenen Jahr sein 30-jähriges
Bestehen. Mit über 400 Veranstaltungen im Jahr deckt das Programm
eine große kulturelle Bandbreite ab.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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