Kritik an Neubau des Stadtmuseums
Stadtmarketing ist für Verbleib an alter Stelle
INNENSTADT - (ha). Aus den Reihen des Netzwerks der Kölner Privatwirtschaft
werden kritische Stimmen zum Vorhaben eines Neubaus des Kölnischen
Stadtmuseums im südlichen Domumfeld laut.
In einem Rundschreiben an die Medien erklärte der
Vorstandsvorsitzende von Stadtmarketing Köln e.V., Helmut Schmidt:
„Aus Sicht von Stadtmarketing Köln sollte das Stadtmuseum mit
seiner historischen Fassade am jetzigen Ort bleiben, von Grund auf
saniert und um einen modernen Erweiterungsbau ergänzt werden. Dies
gäbe uns die Möglichkeit, die Geschichte Kölns in die Zukunft zu
führen und erlebbar zu machen. In Köln ist in den fünfziger Jahren
schon einmal ein wunderschönes Gebäude, die alte Oper, abgerissen
und mit einem zeitgenössischen Bau an anderer Stelle neu platziert
worden (…) Man hat das Gefühl, dass die heutige Stadtarchitektur
nur noch Kästen und Kuben kennt, die weder signifikante
gestalterische Elemente der Vergangenheit aufgreit, noch
charakterstarke Highlights setzt (…) Sicherlich sollte man dazu auch
die Bürger befragen.“
Damit reagierte der Verein auf die Pläne von Stadtverwaltung, Politik
und Domkapitel, in der südlichen Domumgebung des Roncalliplatzes
einen Zusammenschluss von Römisch-Germanischem Museum, Stadtmuseum
und Kurienhaus der Kirche zu schaffen.
Nach dem 2011 vom Rat verabschiedeten Beschluss zur Sanierung des
Römisch-Germanischen Museums und zwei städtebaulichen
Planungswerkstätten zur Umgestaltung des Domumfelds waren im Herbst
letzten Jahres die Vorschläge des Berliner Architekturbüros Volker
Staab als Sieger in einem europaweiten Wettbewerb hervorgegangen. Der
Entwurf sieht einen Neubau des Kurienhauses der Hohen Domkirche, des
Stadtmuseums und des Verwaltungsgebäudes des Römisch-Germanischen
Museums an einer gemeinsamen Adresse vor. Eine erste Kostenschätzung
für das Bauvorhaben auf rund 14.000 Quadratmeter Nutzfläche belief
sich auf 115 bis 140 Millionen Euro. Eine finale Entscheidung des
Stadtrates und des Domkapitels zur Umsetzung des Entwurfes steht noch
aus.
Unstrittig sind auch innerhalb der Stadtverwaltung notwendige
Verfeinerungen am geplanten Projekt. Man müsse noch an den
architektonischen Details arbeiten. Das Gebäude benötige ein
eindeutigeres Gesicht, hatte Bauderzenent Franz-Josef Höing nach der
Entscheidung um die Gestaltung des Ensembles erklärt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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