Weniger Autos, mehr Bahn und Fußgänger
Stadtverwaltung und KVB präsentierten Optionen
Köln - (ha). Vor Gästen aus Politik, Verbänden, Vereinen,
Interessengemeinschaften und Anliegern stellten Vertreter der
Stadtverwaltung sowie der Kölner Verkehrsbetriebe AG (KVB) im
Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museum Varianten der zukünftigen
Ost-West-Achse vor, die sich zwischen Deutzer Brücke und
Universitätsstraße erstreckt.
Dabei betonten die Gastgeber, dass es sich um eine Präsentation von
Varianten vor der eigentlichen Planung handele. „Wir sind hier im
Rahmen einer Machbarkeitsstudie. Ich bin sehr gespannt auf Ihre
Reaktionen und Anregungen“, erklärte Mobilitäts- und
Verkehrsinfrastrukturdezernentin Andrea Blome. „Ich glaube, das ist
eine gute Basis, um in die Diskussionen hineinzukommen“, verwies die
Beigeordnete auf die vom Verkehrsausschuss vor mehr als sechs Jahren
in Auftrag gegebene Untersuchung in der Sache.
Als wesentliches Ziel der Studie galt demnach zu ermitteln, ob eine
Umgestaltung der Strecke, wie im Masterplan der Innenstadt
vorgeschlagen, möglich ist. Die Idee sieht eine Bündelung von
motorisiertem Individualverkehr, einen Ausbau des Bahnliniennetzes und
eine Stärkung von Radfahrern sowie Fußgängern nebst einer
Aufwertung des Heumarkts, des Neumarkts und des Rudolfplatzes vor.
KVB-Vorstandsvorsitzender Jürgen Fenske stellte für das Unterfangen
vor allem die Finanzierbarkeit in den Vordergrund. „Alle in Köln
wünschen sich, dass mehr KVB gefahren wird.“
Dabei sei die Ost-West-Achse bisher vollkommen überlastet und
benötige auch im Hinblick auf das Einwohnerwachstum der Stadt neue
Ansätze, so Fenske. Zukünftig könnten demnach 90 Meter lange Züge
zum Einsatz kommen, die vor allem die Linien 1, 7 und 9 entlasten
sollen. In Bezug auf die Ausgangsfrage einer Machbarkeit der
verkehrlichen Umgestaltung boten hinzugezogene Experten wie
Diplom-Ingenieur Hendrick Ilcken vom Verkehrsplanungsbüro Köhler und
Taubmann erste konkrete Einblicke. So seien die gewünschten
Bündelungen am Beispiel der Aachener Straße durch eine komplette
Verlegung des Autoverkehrs auf die Richard-Wagner-Straße und die
Versetzung der stadteinwärts fahrenden Bahnen, parallel zu den
Auswärtslinien auf die Aachener Straße denkbar. Das gleiche Prinzip
könnte auf den Rudolfplatz und den Neumarkt übertragen werden. Die
Areale könnten sich aufgrund der Räumung des Autoverkehrs im
nördlichen Bereich ausdehnen und somit die Aufenthaltsqualität für
Fußgänger vehement steigern.
Darüber hinaus kämen Tunnelvarianten für die KVB-Bahnen zwischen
Heumarkt und Neumarkt oder bis zur Universitätsstraße in Frage. Die
Kostenkalkulationen für derartige Tunnel-Lösungen belaufen sich auf
300 Millionen bis 1,05 Milliarden Euro.
Nach der Präsentation konnten sich die Veranstaltungsbesucher im
Foyer des Museums an sieben Informationsständen vertiefter mit der
Materie auseinandersetzen.
Die Öffentlichkeit soll nach Angaben der Stadtverwaltung im kommenden
Frühjahr über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie mittels weiterer
Informationsveranstaltungen informiert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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