Wohnung frei
Theater der Keller verankert Verlust der Spielstätte in Spielplan

Regisseurin Ulrike Janssen, Förderkreisvorsitzender Ulrich Wackerhagen, Intendant Heinz Simon Keller und Regisseur Volker Schmalöer blicken trotz des Adressverlustes optimistisch in die Zukunft. | Foto: ha
  • Regisseurin Ulrike Janssen, Förderkreisvorsitzender Ulrich Wackerhagen, Intendant Heinz Simon Keller und Regisseur Volker Schmalöer blicken trotz des Adressverlustes optimistisch in die Zukunft.
  • Foto: ha
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Innenstadt - (ha) Nach 45 Theaterjahren in der Kleingedankstraße muss die
Kultspielstätte im kommenden Jahr nach der Kündigung durch den
Eigentümer ein neues Zuhause finden. Alternativen in Form einer
Interimslösung mittels einer möglichen Theaterbox auf Stelen am
Ebertplatz oder Auftritten im „Alten Pfandhaus“ sind in der
Planung. Die Fortsetzung der Aktivitäten sei nicht gefährdet,
erklärten Intendanz und Förderkreisführung. Die Errichtung von
Eigentumswohnungen lässt im Mai 2019 jedoch unwiederruflich den
letzten Vorhang an alter Stelle fallen.

In den kommenden Monaten verankern die Macher den Verlust der
Lokalität im neuen Spielplan und lassen den sarkastischen Bezug in
den Titeln der sieben (!) Premieren deutlich anklingen. Den Auftakt
markiert am 6. September Anton Tschechows Komödie „Kirchgarten oder
Der Letzte macht das Licht aus“ in einer Bearbeitung von Ulrike
Janssen und Heinz Simon Keller. Bereits am 30. September folgt die
Pilotfolge der Spezialserie „Theater frei 2019“, in der sich
prominente Kölner Wohnungssuchende nach dem Vorbild des TV-Klassikers
„Zimmer frei“ um einen Berechtigungsschein bewerben. Unter anderem
werden Annette Frier, Christine Westermann und Navid Kermani erwartet.
Angefragt wurden auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Günter
Wallraff und Renan Demirkan. Die Vorstellungen erfolgen jeweils am
letzten Sonntag im Monat.

„Auerhaus“ nach dem Roman von Bov Bjerg setzt den Premierenreigen
ab dem 7. Oktober fort. Die Koproduktion mit der internen
Schauspielschule „Der Keller“ wird von Regisseur Volker Schmalöer
inszeniert. Am 2. November schließt sich die Uraufführung „Das
angehaltene Leben“ unter der Regie von Ulrike Janssen an. Das Stück
basiert auf dem Roman von Maurizio Torchio und stellt eine Kooperation
mit theaterblackbox köln dar.

„Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ nach dem Roman von
Joachim Meyerhoff beschließt das Premierenjahr 2018 am 13. Dezember.
Regie führt Matthias Köhler. Am 1. Februar zeigt die Stätte eine
Adaption der Tragikkomödie „Tropfen auf heiße Steine“ von Rainer
Werner Fassbinder unter der Regie von Tom Müller, bevor es am 25.
April mit „Das Fest“ zur letzten Premiere in der
Kleingedankstraße kommt. Das Werk aus der Feder von Thomas Vinterberg
und Morgens Rukov wird in der Übersetzung von Renate Bleibtreu unter
der Regie von Charlotte Sprenger aufgeführt.

Weiterhin im Programm des Hauses bleibt die Tanzreihe
„24meterhoch3“ – eine Kurzzeitresidenz für Tänzer und
Tänzerinnen aus Köln. Als Wiederaufnahmen sind in der kommenden
Spielzeit die Stücke „Zeit der Kannibalen“ nach dem Film von
Johannes Naber und Stefan Weigl, Anthony Burgess‘ „Clockwork
Orange“, „Bilquiss“ nach einer Erzählung von Saphia Azzeddine,
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorf sowie „Terror“ von Ferdinand
von Schirach zu sehen.

Infos über den Spielplan finden sich auf der Onlinepräsenz
www.theater-der-keller.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

27 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.