"Deine Anne"
Veranstaltungen rund um Anne-Frank-Ausstellung in der Krypta
INNENSTADT - (sw). Aktuell ist in der Krypta der Kirche der Katholischen
Hochschulgemeinde (Berrenrather Straße 127) die Ausstellung „Deine
Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte.“ zu sehen.
Dabei handelt es sich um die größte Ausstellung aus dem Angebot des
Anne-Frank-Zentrums in Berlin. Sie ist multimedial und in einen
historischen und einen aktuellen Teil gegliedert, die sich mit
Bildern, Texten und kurzen Filmen präsentieren. Zusätzlich erzählen
große Bildbände in sechs Abschnitten vom Leben der Anne Frank und
der damaligen Zeit. Dabei geht es unter anderem um ihre ersten Jahre
in Frankfurt und die Flucht vor den Nationalsozialisten, die Zeit in
Amsterdam bis hin zu den letzten sieben Monaten ihres Lebens in
Konzentrationslagern.
Da die Thematik der Ausstellung besonders junge Menschen anspricht,
haben sich die Organisatoren für eine besondere Art von Führungen
entschieden. Unter dem Motto „Jugendliche begleiten Jugendliche“
führen Schüler des Irmgardis-Gymnasiums die Besucher durch die
Ausstellung und berichten über die Ausstellungsstücke und
beantworten Fragen. Damit sollen die jungen Besucher dazu animiert
werden, sich aktiv mit Themen auseinanderzusetzen, die ein Teil
unserer Geschichte, aber auch der Gegenwart sind.
Die Ausstellung wird im Rahmen des Projektes „Deine Anne. Ein
Mädchen schreibt Geschichte.“ von insgesamt 17 kirchlichen und
weltlichen Einrichtungen aus Köln präsentiert. Bei der Vorstellung
des Programms erklärte Abraham-Josef Lehrer, stellvertretender
Vorsitzender der Synagogen Gemeinde Köln: „Ich glaube, Anne Frank
kann ein Vorbild für junge Menschen von heute sein, weil sie zeigt,
was es bedeutet, wegen seiner Religion verfolgt zu werden.“ Dr.
Werner Jung, Direktor des NS-Dokumentationszentrums ergänzte: „Es
ist wichtig die Gesellschaft aufzuklären, das geht am besten, wenn
man den Menschen einen emotionalen Bezug bietet.“ Auch Hannelore
Bartscherer, Vorsitzende des Katholikenausschusses Köln, erklärte,
hinsichtlich des kürzlichen AfD-Parteitages und der damit verbundenen
Diskussionen: „Fundamentalismus, Nationalismus und Populismus finden
immer wieder Kräfte und das halte ich für gefährlich. Wir haben uns
unsere Demokratie erkämpft und müssen immer wieder Flagge zeigen
gegen Ausgrenzung, Gewalt und Fremdenhass.“
Das Projekt umfasst zehn weitere Begleitveranstaltungen. Dazu gehören
unter anderem eine Lesung aus dem Tagebuch der Anne Frank von Sylvia
Löhrmann im Domforum, ein Führung von Studenten durch das jüdische
Köln sowie die Veranstaltung „Kölsches Mädchen – Jüdischer
Mensch“ im NS-Dokumentationszentrum über und mit der 94-jährigen
Faye Cukier, eine der letzten Zeitzeuginnen der NS-Zeit.
Die Ausstellung ist bis zum 5. Juni montags bis freitags von 9 bis 17
Uhr für Gruppen, aber auch Einzelbesucher geöffnet. Gruppen können
sich für „peer-to-peer“-Führungen beim Diözesanrat anmelden
unter Telefon 0221/ 2576111 oder per E-Mail an info@dioezesanrat.de
Informationen gibt es unter www.dioezesanrat.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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