Kirchen feiern 500 Jahre Reformation
Veranstaltungsreihe „Erinnerung und Erneuerung“

Jens Freiwald, Pfarrer Martin Bock, Rainer Will, Pfarrer Markus Herzberg und Stadtsuperintendent Rolf Domning vor dem rund 1.500 Jahre alten Taufbecken im Baptisterium des Kölner Doms. | Foto: Wesselmann
  • Jens Freiwald, Pfarrer Martin Bock, Rainer Will, Pfarrer Markus Herzberg und Stadtsuperintendent Rolf Domning vor dem rund 1.500 Jahre alten Taufbecken im Baptisterium des Kölner Doms.
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INNENSTADT - (sw). In diesem Jahr feiert die Kirche 500 Jahre Reformation. Zu
dem Jubiläum steht die Ökumene im Fokus der christlichen Kirchen.
Aus diesem Anlass veranstalten die evangelische AntoniterCityKirche,
das Domforum, das Katholische Bildungswerk Köln sowie die
Melanchthon-Akademie das ganze Jahr über gemeinsam mehrere
Veranstaltungen rund um die Themen Luther, Reformation und
Ökumene.

Bei der Präsentation des aktuellen Programms betonte der Referent des
Stadtdechanten, Jens Freiwald, dass der „Zustand der versöhnten
Verschiedenheit“ noch nicht sehr alt sei und er besonders deswegen
gewürdigt und ihm gedacht werden solle.
Der erste Veranstaltungsblock hat bereits begonnen und umfasst fünf
Termine.
Am 27. März um 19.30 Uhr beschäftigt sich der Mediävist Prof.
Volker Leppin aus Tübingen im Domforum mit dem Thema: Der
„unbekannte Luther“ – Transformationen spätmittelalterlicher
Mystik und Frömmigkeit.  Dabei nimmt er besonders neue Erkenntnisse
zu Hilfe, denen zufolge Luther sehr von der mittelalterlichen Mystik
geprägt gewesen sei.
Auf ein „liebevolles Streitgespräch“ hofft am 3. April Pfarrer
Martin Bock. In der AntoniterCityKirche beleuchten dann der
katholische Buchautor Erik Flügge und der evangelische Theologe Prof.
Michael Meyer-Blanck die Sprache, mit der die Kirche sich nach außen
präsentiert. Thema der Diskussion wird sein „Die Kirche verreckt an
ihrer Sprache – Die Sprache der Betroffenheit und die Sprache des
Evangeliums“.
Ökumene ist nicht nur ein großes Thema in der Domstadt. Sogar Papst
Franziskus sucht intensiv den ökumenischen Dialog und besuchte
mehrere Lutherischen Gemeinden. Der katholische Bibelwissenschaftler
Prof. Thomas Söding und der lutherische Pfarrer Jens-Martin Kruse aus
Rom suchen bei der Veranstaltung „Die ökumenische Vision von Papst
Franziskus – Anstöße für Rom und Wittenberg“ am 15. Mai im
Domforum nach Anstößen und fragen nach Konsequenzen.
Nach dem Leuenberger Modell haben 1973 lutherische, reformierte sowie
vorreformatorische Kirchen zu einer Kirchengemeinde zusammengefunden.
Ob eine derartige Zusammenführung möglich ist, besprechen am 21.
Juni die Theologin und Kirchengeschichtlerin Athina Lexutt aus Gießen
und der Vorsitzende des ASG-Bildungsforums Dr. Tim Lindfeld in der
Veranstaltung „Versöhnte Verschiedenheit? Das Leuenberger Modell,
die Einheit der Kirche und die Ökumene“.
Ein Highlight des Jubiläumsjahres wird der ökumenische
Taufgedächtnisgottesdienst am 24. Juni sein, bei dem erstmalig ein
Gottesdienst im Baptisterium an der Ostseite des Kölner Doms gefeiert
wird.
Informationen zu der Veranstaltungsreihe „Erinnerung und
Erneuerung“ gibt es unter Telefon 0221/ 92584615.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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