Sport als Integrationshilfe
Vereinssportler und -funktionäre bekamen Auszeichnungen
INNENSTADT - (ha). Bei der Auszeichnung von Vereinssportlern und Funktionären
aus dem Bezirk Innenstadt nutzten die Redner des Stadtsportbunds die
Veranstaltung für Kritik am türkischen Präsidenten, Recep Tayyip
Erdogan und an den politischen Entscheidungsträgern der Stadt.
„Wir wollten nach der letzten Ehrung in der Kölner Synagoge dieses
Mal die Auszeichnungen in der neuen Zentral-Moschee vornehmen, um zu
demonstrieren, dass Sport unabhängig von Glauben oder Kultur
miteinander verbindet. Nach den jüngsten verbalen Vorwürfen des
türkischen Präsidenten Erdogan, in denen er Deutschland vorwirft,
dass es nicht versuche, die Menschen zu integrieren, haben wir uns
anders entschieden“, erklärte Stadtsportbund-Vorsitzende Jana
Kellermann und dankte den Betreibern des „Bel Etage“ im
Schokoladenmuseum für die kurzfristige Ausrichtung des Events, bei
dem Sportler und Funktionäre für ihre Leistungen in 2015 und 2016
sowie für langjähriges Engagement ausgezeichnet wurden.
Weitere Kritik adressierte Stadtsportbund-Vorstand Klaus Hoffmann an
den Kölner Rat und an die Repräsentanten der Bezirksvertretung:
„Ich sehe hier heute nur meinen Bezirksbürgermeister Andreas Hupke.
In anderen Bezirken sind auch Vertreter der verschiedenen Fraktionen
bei der Sportlerehrung. Diese Politiker sollen unsere Fürsprecher
sein“, so Hoffmann. An den Stadtrat gewandt forderte der Redner eine
Abschaffung der Hallen-Nutzungsgebühren. Zwar würden keine Gebühren
für Kinder und Jugendliche, wohl aber für Erwachsene und Senioren
erhoben, die ebenfalls an den Offerten teilhaben wollten oder sich
bereits ehrenamtlich für den Sport einsetzten. In seiner Ansprache
respektierte Bezirksbürgermeister Andreas Hupke die offenen Worte
seiner Vorredner und unterstrich das Faktum einer zusammenführenden
Wirkung durch den Vereinssport: „Ich habe durch den Sport viele
Menschen mit Migrationshintergrund kennengelernt. Wir hätten nicht
solch einen Erfolg, wenn wir nicht diese Integrationskraft durch den
Sport hätten.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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