Seniorenvertretung verlangt mehr Einfluss
"Wir repräsentieren über 26.000 Menschen"
Innenstadt - (ha). Die Mitglieder und Unterstützer der Seniorenvertretung zogen
Bilanz. Einhelliges Urteil: Es gibt Fortschritte. Aber die
Berücksichtigung spezifischer Belange älterer Bürger*innen muss
ausgebaut werden.
„Wir repräsentieren in Köln über 260.000 Menschen ab 60 Jahren.
Das ist keine kleine Nummer“, sagt Hans-Anton Meurers,
Seniorenvertreter der Innenstadt. Während Meurers wie auch seine
Kolleginnen Maria Flöge-Becker und Karin Will eine weitere Kandidatur
für die anstehenden Wahlen im Herbst ins Auge gefasst haben, wird der
bisherige Sprecher, Karl-Heinz Pasch, ausscheiden.
Pasch kritisiert vor allem die aus seiner Sicht gescheiterte
Kooperation mit der Stadtverwaltung: „Ich kann und will meine
Rest-Zeit anders verbringen als im Kindergarten. In Hochzeiten der
Pandemie sitzt die Verwaltung herum und überlegt, was zu tun sei,
wiegt ohne Ende das Für und Wider ab, während unsere kleine Gruppe
konkrete Vorschläge einbringt, beispielsweise die Organisation des
Transports von alten Menschen zur Impfung“, hebt er hervor.
„Wir werden von der Verwaltung nicht ernst genommen, obwohl 25
Prozent der potenziellen Wähler*innen 60 Jahre oder älter sind. Wir
wollen gehört werden, ohne dabei auf Krücken gehen zu müssen“,
kritisiert der Seniorenvertreter. Mit Pasch wird zudem die
langjährige Seniorenvertreterin und aktuelle Unterstützerin Gudrun
Kleinpaß-Börschel aus dem Team scheiden.
Mitarbeiterin Maria Flöge-Becker möchte vor allem das veraltete
Image abstreifen. „Wir möchten den Leuten klarmachen, dass wir uns
nicht nur für Sitzbänke oder die Einrichtung von Toiletten im
öffentlichen Raum einsetzen. Grundsätzlich geht es darum, alle
Interessen von Senior*innen wahrzunehmen.“
Dabei habe man zuletzt neben dem Konzept für eine schnelle
Durchimpfung auch finanzpolitische Diskussionen angestoßen.
Hans-Anton Meurers erklärt: „Wir haben uns vehement in die
Handhabung des sogenannten Taschengeldes für Bewohner*innen in
Altenheimen eingemischt, wo Leute auf ihre monatliche Sozialhilfe
warten mussten, weil sich die Anträge bei der Stadt aufgestaut
hatten. Das war menschenunwürdig. Außerdem setzen wir uns seit
langem für eine verbesserte Zugänglichkeit auf die Domplatte für
gehbeeinträchtigte Menschen ein. Leider ist das Problem immer noch
nicht gelöst.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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