Freies Werkstatt Theater probt „Die Lage"

„Wohngeschichten" aus der Südstadt

Innenstadt - (ha). Mit einer Bearbeitung des Stücks „Die Lage“ von Thomas
Melle will das Freie Werkstatt Theater (Zugweg 10) über den
Immobilienmarkt und die Auswüchse der Mieterverdrängung erzählen.
Unter der Regie von Kay Link soll das zeitkritische Stück am 10.
April Premiere feiern.

„Die Situation in der Südstadt ist ernst. Wie steht es etwa um
Partizipationsmöglichkeiten im Zuge der Errichtung der Parkstadt Süd
oder den Fortschritt der politischen Milieuschutzsatung, die man für
das Severinsviertel auf den Weg gebracht hat? Auch das Aufkommen von
Airbnb-Ferien-Wohnungen erhöht die Chancen für langfristige
Miet-Interessenten vermutlich nicht. Wir befinden uns in einer Phase
der Gentrifizierung, die schon weit fortgeschritten ist“, sagt
Theaterleiter Gerhard Seidel.

Regisseur Kay Link verweist auf den dystopischen wie utopischen
Charakter des Werkes: „Es wird ein ernstes Stück, aber durch die
mitunter absurden Anforderungen an potenzielle Mieter kommt die Komik
nicht zu kurz, so müssen die Darsteller unter anderem
Schlaflabortests vorweisen, um die begehrten Räumlichkeiten zu
erhalten.“ Eventuell kommt das Stück in beiden Theatersälen des
Hauses mittels Live-Schaltung zur Aufführung. In den Rollen sind Anja
Jazeschann, Mirjam Radovic, Michel Kopmann und Charles Ripley zu
sehen.

Die Theatermacher sind interessiert an Geschichten zur Wohnungssuche,
die in Form von Texten oder Kurzvideos per E-Mail an
info@fwt-koeln.de sowie über
www.fwt-koeln.de
gesendet werden können. Einige werden ins Programmheft übernommen
und in die Aufführung eingearbeitet.