Müll an Silvester
Böllververbotszone hat nur zur Verlagerung geführt.
(Köln) Müll an Silvester. Die Partei FREIE WÄHLER in Köln sieht sich bestätigt. Die starre Böllververbotszone in der Kölner Innenstadt hat nur zu einer Verlagerung des Problems geführt.
„Die Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe AWB haben in ihrer 1. Bilanz zum Silvestermüll gestern eingeräumt, dass die Böllerverbotszone in der Innenstadt nur zu einer Verlagerung des Mülls geführt hat, weil das feiernde Publikum stärker auf den Ringen und im Zülpicher Viertel anzutreffen war. Dort wurden Reinigungskräfte zudem durch die starke Frequentierung über Stunden daran gehindert, mit der Reinigung überhaupt beginnen zu können. Auch gibt es Berichte über Ausschreitungen gegen die Polizei. Wir FREIE WÄHLER in Köln hatten uns vor Silvester kritisch zur starren Böllerverbotszone in der Innenstadt geäußert.“
Zwar sei laut AWB insgesamt weniger Müll angefallen als im Vorjahr, was sicher auch auf die verschärfte Sicherheitslage aufgrund der Terrorwarnung am Dom zurückzuführen ist, oder auf die Vernunft der Menschen in den Kölner Außenbezirken. Allerdings dürfte die „Verlagerung der Belästigung durch Feiernde in die Wohnviertel außerhalb der Kölner Ringe, deutlich zugenommen haben“, so die Freien Wähler. In der Altstadt rund um den Dom und am Rheinufer gibt es kaum noch Wohnraum. Erst hinter den Kölner Ringen fangen größere Wohnquartiere an. Statt das Problem zu verlagern, sollte die Politik im kommenden Jahr punktuelle Verbote und Maßnahmen zur Entzerrung der Menschenmassen erarbeiten, die eine Bildung neuer Hotspots von vorne herein verhindern. Das dürfte zwar auch nur mit mehr Personal realisierbar sein, wäre aber in der Wirkung besser als dieser Zustand.“
Die Freien Wähler verlangen von der Stadt auch Antworten, wer zukünftig den anfallenden Müll nach Silvester entsorgen muss:
„Bei der Müllentsorgung im öffentlichen Raum gibt es gemischte Zuständigkeiten. Die AWB wird deswegen nicht überall tätig werden. Das Gesetz sieht vor, dass Feiernde ihren Müll grundsätzlich selbst entsorgen müssten, was in der Praxis aber kaum geschieht. Somit ist leider der jeweilige Grundstückseigentümer verantwortlich. Wir sehen nach Silvester die Stadt Köln und Straßen NRW gemeinsam in der Pflicht zu handeln. Ähnlich wie dies bei der Entsorgung des Mülls entlang der B51 am Kölnberg im März 2023 der Fall war. Landes- und Bundesstraßen führen schließlich quer durch ganz Köln.“
Torsten Ilg, Vorsitzender FREIE WÄHLER Köln
LeserReporter/in:Torsten Ilg aus Köln |
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